Minister Schneider: Wer lange auf der Straße gelebt hat, braucht im Alter besondere Unterstützung

17. November 2014
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Die Wohnungslosenhilfe muss sich stärker auf die wachsende Gruppe der älteren, gesundheitlich eingeschränkten wohnungslosen Menschen einstellen. Das forderte Sozialminister Guntram Schneider zur Bilanz eines von seinem Haus geförderten Pilotprojekts in Münster. „Wer lange auf der Straße gelebt hat, hat meist vielfältige gesundheitliche und soziale Probleme und braucht im Alter eine besondere Unterstützung. Hier ist ein solches maßgeschneidertes Hilfepaket geschnürt worden“, sagte Schneider beim Besuch des Wohnprojektes „Wohnen 60 plus“ in Münster.

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Pilotprojekt für ältere wohnungslose Menschen in Münster

Das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales teilt mit:

Die Wohnungslosenhilfe muss sich stärker auf die wachsende Gruppe der älteren, gesundheitlich eingeschränkten wohnungslosen Menschen einstellen. Das forderte Sozialminister Guntram Schneider zur Bilanz eines von seinem Haus geförderten Pilotprojekts in Münster. „Wer lange auf der Straße gelebt hat, hat meist vielfältige gesundheitliche und soziale Probleme und braucht im Alter eine besondere Unterstützung. Hier ist ein solches maßgeschneidertes Hilfepaket geschnürt worden“, sagte Schneider beim Besuch des Wohnprojektes „Wohnen 60 plus“ in Münster.

Der Förderverein für Wohnhilfen in Münster habe mit dem Projekt Pionierarbeit geleistet, so der Minister weiter. In der zu einem Wohn- und Bürohaus umgebauten ehemaligen Dreifaltigkeitskirche wurden acht barrierefreie Appartements sowie ein Gemeinschaftsraum für pflegebedürftige ältere wohnungslose Menschen eingerichtet. Sie werden von einem Sozialarbeiter und einer Hauswirtschafterin und bei Bedarf durch ambulante Pflegedienste unterstützt.

„Besonders gut gefällt mir hier“, so Minister Schneider weiter, „dass die Bewohnerinnen und Bewohner an der Gestaltung der Wohnungen und des Gemeinschaftsraums beteiligt wurden, dass sie hier eine gute Nachbarschaft mit den anderen Bewohnern und Nutzern des Gebäudekomplexes aufbauen konnten und jetzt mitten in der Gesellschaft leben.“ Damit sei es auf einem schwierigen Wohnungsmarkt mit einem hohen Mietniveau gelungen, Menschen aus einer besonders benachteiligten Bevölkerungsgruppe ins soziale Leben einzubeziehen.
Das Land fördert das Münsteraner Projekt in der Pilotphase (April 2012 bis Dezember 2014) aus dem Aktionsprogramm „Obdachlosigkeit verhindern – Weiterentwicklung der Hilfen in Wohnungsnotfällen“ mit insgesamt rund 170.000 Euro (für die Sozialarbeiterstelle und die wissenschaftliche Evaluation). Der Fortbestand des Wohnprojektes ist durch den Träger und andere Finanzierungsquellen sicher gestellt; der Träger ist auch zuversichtlich, dass die Sozialarbeit weiter finanziert werden kann.

NRW ist das einzige Bundesland mit einem Aktionsprogramm gegen Wohnungslosigkeit. Mit jährlich rund 1,1 Millionen Euro werden beispielsweise Pilotprojekte gefördert, die modellhafte Ansätze zur Vermeidung von Wohnungslosigkeit erproben. NRW war auch das erste Bundesland, das eine integrierte Wohnungsnotfallstatistik entwickelt hat, in der nicht nur die von den Kommunen ordnungsrechtlich untergebrachten Personen erfasst sind, sondern auch die von den freien Trägern der Wohnungslosenhilfe Betreuten.

In NRW waren zum Stichtag 30. Juni 2013 insgesamt 19.823 Personen von Wohnungslosigkeit betroffen, darunter 1.199, die 65 Jahre und älter sind. In Münster wurden im Jahr 2013 insgesamt 733 wohnungslose Personen gezählt.

Informationen zur Politik des Landes gegen Wohnungslosigkeit unter www.mais.nrw.de , Informationen zum Projekt „Wohnen 60 plus“ des Fördervereins für Wohnhilfen e.V. in Münster unter www.wohnhilfen-muenster.de.

Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Arbeit, Integration und Soziales, Telefon: 0211 855-3118.

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