Minister Schneider und Ministerin Steffens zum Girls’ Day: Wir wollen es Jugendlichen leichter machen, sich vom traditionellen Rollendenken bei der Berufswahl zu verabschieden

26. März 2014
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Noch nie waren junge Frauen in Nordrhein-Westfalen besser ausgebildet als heute. Dennoch verdienen sie später im Beruf im Schnitt deutlich weniger als Männer (rund 22 Prozent), sind sie in Führungspositionen nach wie vor unterrepräsentiert. Ein Grund dafür ist die Berufswahl. „Traditionelles Berufswahlverhalten verhindert, dass junge Frauen und Männer ihre beruflichen Potenziale in vollem Umfang ausschöpfen. Damit werden häufig vielversprechende berufliche Chancen ungenutzt gelassen“, ermunterten Arbeitsminister Guntram Schneider und Emanzipationsministerin Barbara Steffens anlässlich des „Girls’ Days“ alle Jugendlichen, möglichst viele Berufsfelder zu erkunden.

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Neues Projekt „Gendersensibilität erhöhen – Qualität im Übergang Schule-Beruf sichern“ leistet einen wichtigen Beitrag zur Erweiterung des Berufswahlspektrums von Mädchen und Jungen

Das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales und das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter teilen mit:

Noch nie waren junge Frauen in Nordrhein-Westfalen besser ausgebildet als heute. Dennoch verdienen sie später im Beruf im Schnitt deutlich weniger als Männer (rund 22 Prozent), sind sie in Führungspositionen nach wie vor unterrepräsentiert. Ein Grund dafür ist die Berufswahl. „Traditionelles Berufswahlverhalten verhindert, dass junge Frauen und Männer ihre beruflichen Potenziale in vollem Umfang ausschöpfen. Damit werden häufig vielversprechende berufliche Chancen ungenutzt gelassen“, ermunterten Arbeitsminister Guntram Schneider und Emanzipationsministerin Barbara Steffens anlässlich des heutigen „Girls’ Days“ alle Jugendlichen, möglichst viele Berufsfelder zu erkunden.

Nach wie vor orientieren sich viele Schulabgängerinnen und Schulabgänger an wenigen traditionellen Ausbildungs- und Studienberufen. Obwohl das duale Berufsbildungssystem derzeit knapp 350 anerkannte Ausbildungsberufe kennt, bleiben die Ranglisten der zehn am stärksten besetzten Ausbildungsberufe seit Jahren nahezu konstant. Die Ausbildungsberufe Kraftfahrzeugmechatroniker, Industriemechaniker und Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik führen die männliche Rangliste an. Ausbildungsberufe wie Medizinische Fachangestellte, Bürokauffrau und Industriekauffrau nehmen die ersten drei Positionen der weiblichen Rangliste ein. Vergleichbar traditionell verläuft die Wahl der Studienfächer. In der Rangliste der von Studentinnen am stärksten besetzten Studienbereiche findet sich unter den ersten zehn kein einziger ingenieurwissenschaftlicher Studiengang. „Im eigenen Interesse rate ich auch den Unternehmen, sich bei der Besetzung von Arbeitsstellen von klassischen Rollenbildern zu verabschieden, um ihren Fachkräftebedarf in der Zukunft sichern zu können“, sagte Schneider.

Die NRW-Landesregierung setzt sich mit aller Kraft dafür ein, den Übergang von der Schule in Ausbildung und Beruf nachhaltig zu verbessern. Kein Abschluss ohne Anschluss – nach diesem Motto führt Nordrhein-Westfalen seit 2012 als erstes Flächenland ein landesweit einheitliches und effizient gestaltetes Übergangssystem ein. Es fördert offenes Denken und Handeln bei der Berufs- und Studienwahl. „Das neue Übergangssystem öffnet den Blick in der Berufs- und Studienorientierung, indem alle Schülerinnen und Schüler aller Schulformen individuell und gezielt nach ihren Stärken unterstützt werden und es so tradiertes Rollendenken hinter sich lässt“, so Minister Schneider und Ministerin Steffens.

Bei dem neuen, begleitenden Projekt  „Gendersensibilität erhöhen – Qualität im Übergang Schule – Beruf sichern“ gilt das besondere Augenmerk der nachhaltigen geschlechterspezifischen Umsetzung des neuen Übergangssystems. Dafür werden für die am Prozess Beteiligten qualifizierte Angebote zur Erweiterung der genderbezogenen Kompetenzen zur Verfügung gestellt.

Ministerin Barbara Steffens: „Ob geschlechtersensible Berufs- und Studienorientierung gelingt, hängt wesentlich auch von der Genderkompetenz der Beteiligten ab. Aus diesem Grunde kommt der Sensibilisierung und Schulung der verschiedenen Akteure und Akteurinnen in ,Kein Abschluss ohne Anschluss´ besondere Bedeutung zu.“ Dafür werden verschiedene Angebotsformate zur Verfügung gestellt:

  • Workshops zu ausgewählten Themen
  • Beratung und Moderation bei ausgewählten Aktivitäten in den Kommunen und Landkreisen zur Erhöhung der Geschlechtersensibilität im Umsetzungsprozess
  • Fachinformationen zu ausgewählten Themen
  • Fachveranstaltungen

Hintergrund:

Das Projekt „Gendersensibilität erhöhen – Qualität im Übergang Schule-Beruf sichern“ wird umgesetzt durch einen Trägerverbund bestehend aus dem Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. Bielefeld, von FUMA Fachstelle Gender NRW in Essen, dem FrauenForum Münster und dem Handwerkerinnenhaus Köln. Alle Träger verfügen über langjährige unterschiedliche Erfahrungen bei der Umsetzung der Geschlechterperspektive in der Begleitung von Mädchen und Jungen, die sie nun in das Projekt mit einbringen.

Die Umsetzung des Projekts erfolgt mit finanzieller Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen und des Europäischen Sozialfonds durch das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales und das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen.

Für weitere Informationen:

Informationen zum neuen Übergangssystem Schule-Beruf: www.keinabschlussohneanschluss.nrw.de

Projekthomepage: www.genderkompetent-nrw.de

Broschüre zum Landesvorhaben „Kein Abschluss ohne Anschluss“: http://www.gib.nrw.de/service/downloaddatenbank/neues-uebergangsystem-gesamtkonzept

Neue Studie des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. in Bielefeld: „Gender in der Berufs- und Studienorientierung in NRW“ http://www.kompetenzz.de/Aktuelles/Neue-Studie-Gender

Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Arbeit, Integration und Soziales, Telefon 0211 855-3118 oder an die Pressestelle des Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter, Telefon 0211/8618-4246.

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