Minister Schneider: NRW baut Angebot für sinnesbehinderte Menschen aus

Am 6. Juni ist Tag der Sehbehinderten

5. Juni 2015

Die Landesregierung will die Voraussetzungen für die Inklusion von blinden und sehbehinderten Menschen in NRW deutlich verbessern.

Arbeit, Gesundheit und Soziales

Die Landesregierung will die Voraussetzungen für die Inklusion von blinden und sehbehinderten Menschen in NRW deutlich verbessern. Anlässlich des morgigen „Tages der Sehbehinderten“ (6. Juni) erklärte Sozialminister Guntram Schneider: „Mit einem Kompetenzzentrum für sinnesbehinderte Menschen werden wir ein landesweites Angebot aufbauen, um die Beratung zu verbessern, Selbsthilfeorganisationen vor Ort zu stärken und die Sensibilität für mehr Barrierefreiheit im öffentlichen Raum zu fördern.“
 
Der Abbau von Barrieren sei für die Teilhabe von sehbehinderten und blinden Menschen von großer Bedeutung, so Schneider weiter: „Treppenstufen und Hindernisse im öffentlichen Raum müssen kontrastreich markiert sein, Fahrpläne müssen auch von sehbehinderten Menschen gelesen werden können. Und Hinweisschilder sowie Leitsysteme müssen übersichtlich gestaltet und optimal beleuchtet sein. Hier sind nicht nur öffentliche Institutionen gefordert, Inklusion geht uns alle an“.
 
Der Plan für den Aufbau eines speziellen Kompetenzzentrums für sinnesbehinderte Menschen geht auf eine vom NRW-Sozialministerium in Auftrag gegebene Studie zur Lebenslage hörgeschädigter und taubblinder Menschen zurück. Das Sozialministerium hat nun in einem Interessenbekundungsverfahren die Trägerschaft ausgeschrieben und Träger mit umfangreichen Erfahrungen in der Behindertenarbeit zur Bewerbung aufgefordert. Die eingegangenen Bewerbungen werden zurzeit ausgewertet. Das Kompetenzzentrum soll im zweiten Halbjahr 2015 die Arbeit aufnehmen.
 
„Mit dem Kompetenzzentrum stärken wir die Akteure vor Ort“, so Schneider weiter. „Das Kompetenzzentrum wird der Behindertenselbsthilfe, den Kommunen, Arbeitgebern und anderen privaten Institutionen mit profundem Expertenwissen zur Seite stehen.“ Mindestens die Hälfte der Fachleute im Kompetenzzentrum werden Menschen mit Behinderungen sein.
 
Minister Schneider: „Wir müssen unsere Umwelt jeden Tag ein Stück barrierefreier machen. Wir können eine Menge tun, damit sehbehinderte Menschen im Alltag weniger behindert werden.“
 
In NRW leben 2,7 Millionen Menschen mit Behinderungen, 1,8 Millionen von ihnen sind schwerbehindert. Mehr als 45.000 Menschen sind blind oder hochgradig sehbehindert, und schätzungsweise 1.900 Menschen in NRW sind taubblind.

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