Minister Remmel: NRW hat großes Potenzial bei der Windenergie / Umweltministerium legt erste Potenzialstudie zu Erneuerbaren Energien vor - Wind-Potenzial in NRW bei bis zu 71 Terawatt­stunden pro Jahr

31. Oktober 2012
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Nordrhein-Westfalen hat großes Potenzial bei der Windenergie. Dies geht aus der ersten Potenzialstudie über den Einsatz der Erneuerbaren Energien in NRW hervor, die jetzt in Düsseldorf von Umweltminister Johannes Remmel vorgestellt wurde.

Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz
Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz teilt mit:

Nordrhein-Westfalen hat großes Potenzial bei der Windenergie. Dies geht aus der ersten Potenzialstudie über den Einsatz der Erneuerbaren Energien in NRW hervor, die jetzt in Düsseldorf von Umweltminister Johannes Remmel vorgestellt wurde. „NRW ist nicht nur das Land von Kohle und Stahl. NRW ist auch das Land der Zukunftsenergien“, sagte Minister Remmel. „In dem wir für NRW systematisch Sonne, Wind, Bio­gas und Wasser als Energiequelle erschließen, schaffen wir nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zum Gelingen der Ener­giewende, sondern auch ökonomische Versorgungssicherheit für unser Land und wichtige Wachstumsimpulse für unsere heimische Wirtschaft. Die Landesregierung wird daher ihre ambitionierte Politik zum Ausbau der Zukunftsenergien fortsetzen“, betonte Remmel. „Unsere Potenzial­studie zur Windenergie zeigt, dass wir unsere Ausbauziele erreichen können.“

Die Landesregierung hat sich im Koalitionsvertrag darauf verständigt, schnellstmöglich auf die Erneuerbaren Energien umzusteigen und damit die Energiewende auch in NRW erfolgreich umzusetzen. Dabei kommt der Windenergie eine zentrale Rolle zu. Remmel: „Bis 2020 wollen wir 15 Prozent des Stroms in NRW mit Hilfe von Windenergie produzieren, bis 2025 rund 30 Prozent aus Erneuerbaren Energien insgesamt. Die Potenzialstudie zeigt, dass diese Ziele auch machbar sind.“ Um das Ausbau-Ziel für 2020 für Wind zu erreichen, ist eine Nettostromproduk­tion von 20,7 Terawattstunden pro Jahr (TWh/a) notwendig. Das Ziel für 2025 setzt 28 TWh/a aus Windenergie voraus. Nach Berechnungen der Landesumweltamtes (LANUV), das die landesweite Potenzial-Studie erstellt hat, gibt es in NRW unter den möglichen Rahmenbedingungen ein machbares Wind-Potenzial für eine Nettostromproduktion von bis zu 71 TWh/a.

Zum Vergleich:

Mit 20,7 TWh/a können fünf Millionen Haushalte (durchschnittlicher Verbrauch 4.000 kW/h) und mit 28 TWh/a sieben Millionen Haushalte versorgt werden. Dieses Potenzial der  Windenergie liegt in der Grö­ßenordnung der Stromproduktion von zwei Atomkraftwerken (2020) be­ziehungsweise drei Atomkraftwerken in 2025.

Mit dem machbaren Potenzial von insgesamt 71 TWh/a steht partiell also mehr als das Doppelte dessen zur Verfügung, was von den priva­ten Haushalten in NRW aktuell verbraucht wird.

„Wir werden das machbare Potenzial zwar nicht vollständig heben kön­nen, aber es zeigt, welches enorme Wachstum im Energieland Nummer 1 bei der Windenergie noch möglich ist“, so Remmel. Derzeit produzie­ren in Nordrhein-Westfalen rund 2.900 Windenergieanlagen über 5 TWh/a. Das sind knapp vier Prozent Windanteil am Stromverbrauch in NRW. „Das ist eindeutig zu wenig und zeigt noch die Bremsspur der Vorgängerregierung aus CDU und FDP, die die Windenergie in NRW über eine Legislaturperiode bekämpft und blockiert hat“, kritisierte Remmel.

Die Studie zu den Potenzialen der Windenergie liefert zwei wesentliche Bausteine zum weiteren Ausbau der Windenergie in NRW. Zum einen wurden alle relevanten Grundlagendaten für die Planung und Auswei­sung von Windenergieflächen zusammengestellt.

Diese werden zusammen mit der Potenzialstudie in das neue Fachin­formationssystem „Energieatlas NRW“ eingestellt und sind damit zu­nächst den Behörden und dann der gesamten Öffentlichkeit zugänglich. Herzstück dieses Informationssystems sind flächendeckende Informati­onen zum Windfeld und damit zu den möglichen Erträgen für Windener­gieanlagen für Höhen von 100 m bis 150 Metern.

Damit liegen nunmehr Flächen- und Ertragspotenziale für ganz NRW, auf den Ebenen der Planungsregionen, der Kreise und der Gemeinden vor. Mit diesen Ergebnissen können die Planungsträger die Studie unter Berücksichtigung lokaler Aspekte und Daten nutzen, um konkret Flä­chen für Windenergie auszuweisen. „Die Städte, Gemeinden, Kreise und Regionalplanungsbehörden bekommen damit ein bundesweit ein­maliges Instrumentarium an die Hand, das ihnen hilft, zu einer zukünfti­gen Energieversorgung beizutragen“, so Remmel weiter. Zudem wurden im Juli 2011 mit dem neuen Windenergie-Erlass die notwendigen recht­lichen Rahmenbedingungen geschaffen.

„Mit dem Energieatlas NRW werden wir alle Kartengrundlagen und In­formationen, die für die Planung von Windenergieanlagen hilfreich sind, via Internet zur Verfügung stellen. Dazu zählt der aktuelle Anlagenbe­stand und die Windverhältnisse in 100, 125, 135 und 150 Metern Höhe – alles auf der Basis hoch aufgelöster Karten“, sagte Dr. Heinrich Bot­termann, Präsident des Landesumweltamtes (LANUV). „Mit diesem Material ist jede Stadt und jede Gemeinde in der Lage, die für sich ge­eigneten Flächen zum Ausbau der Erneuerbaren Energien zu finden. Alle gesellschaftlichen Gruppen werden das Fachinformationssystem nutzen können – auch das ist einmalig in Deutschland.“

Auf Ebene der Planungsregionen hat sich durch die Studie gezeigt, dass mit nahezu einem Drittel des gesamten Potenzials außerhalb des Waldes die meisten Potenzialflächen im Regierungsbezirk Köln liegen. Zieht man die Potenzialflächen im Wald allerdings hinzu, liegen die größten Potenziale für die Windenergie in der Planungsregion Arnsberg. Hier könnte sich das Potenzial durch die Inanspruchnahme des Waldes verdreifachen.

Minister Remmel sieht in dem Ausbau der Zukunftsenergien auch einen starken Wachstumsmotor für die heimische Wirtschaft. „Weltweit steigen die Investitionen in Erneuerbare Energien und erreichen inzwischen dreistellige Milliarden-Beträge. Wir müssen uns aber entscheiden: Wol­len wir dabei sein oder wollen wir das Wachstum irgendwo anders statt­finden lassen?“ Die Landesregierung habe bewusst eine Entscheidung für die Zukunftsenergien getroffen: „Unter der jetzigen Landesregierung gibt es grünes Licht für grünen Strom. Wir wollen eine pulsierende und lebendige Zukunftswirtschaft aufbauen, in dem wir den Ausbau der re­generativen Energien beschleunigen. Denn nur hierdurch kann NRW zu einem Gewinner der Energiewende werden.“

Durch die ambitionierten Ausbau-Ziele könne sich NRW als Standort des Maschinen- und Anlagenbaus behaupten sowie mit dem Betrieb und Service Zukunftsarbeitsplätze sichern und neu schaffen, fügte der Minister hinzu. In Nordrhein-Westfalen arbeiten nach Schätzung des Bundesverbands WindEnergie über 10.000 Menschen im Windenergie-Anlagenbau. Hier ist vor allem die Zulieferindustrie vertreten: 60 Prozent der deutschen Windenergiezulieferer haben ihren Sitz in Nordrhein-Westfalen. Zudem ist die Windenergie ein Exportschlager. Die NRW-Windenergiebranche hat eine Exportquote von rund 60 Prozent. Das größte Bundesland weist weltweit die höchste Standortdichte von Ge­triebe-Herstellern für Windenergieanlagen auf. Remmel: „Das ist Ener­giewende – made in NRW.“
 

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