Minister Remmel: Bundesregierung muss stärker gegen schädliche Weichmacher vorgehen

19. Dezember 2012
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Der nordrhein-westfälische Verbraucherschutzminister Johannes Remmel fordert von der Bundesregierung und der EU-Kommission größere Anstrengungen im Kampf gegen schädliche Weichmacher und andere Schadstoffe. „Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Kinder mit Spielwaren spielen, die diese, die Fortpflanzung, beeinträchtigenden Stoffe enthalten. Für mich ist es etwa nicht nachvollziehbar, warum in Deutschland weiterhin Spielzeug verkauft werden darf, das eine höhere Konzentration an schädlichen Stoffen hat als Autoreifen, und die Bundesregierung tatenlos zuschaut“, kritisierte Remmel die Bundesregierung.

Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz
Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

NRW, Bayern und Berlin legen Untersuchungsergebnisse zu Kindertagesstätten vor: Keine Hinweise auf wesentliche Zusatzbelastung durch Kitas – Aber weiterhin bei einzelnen Kindern erhöhte Aufnahme einzelner Weichmacher festgestellt

Das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz teilt mit:

Der nordrhein-westfälische Verbraucherschutzminister Johannes Remmel fordert von der Bundesregierung und der EU-Kommission größere Anstrengungen im Kampf gegen schädliche Weichmacher und andere Schadstoffe. „Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Kinder mit Spielwaren spielen, die diese, die Fortpflanzung, beeinträchtigenden Stoffe enthalten. Für mich ist es etwa nicht nachvollziehbar, warum in Deutschland weiterhin Spielzeug verkauft werden darf, das eine höhere Konzentration an schädlichen Stoffen hat als Autoreifen, und die Bundesregierung tatenlos zuschaut“, kritisierte Remmel die Bundesregierung. Die Belastung von Kindern mit fortpflanzungs- beeinträchtigenden Weichmachern (Phthalate) sei weiterhin zu hoch. Dies zeige auch eine neue gemeinsame Studie von Nordrhein-Westfalen, Bayern und Berlin. Die Ergebnisse wurden heute vom Landesumweltamt (LANUV) veröffentlicht.

Das LANUV, das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) und das Landeslabor Berlin-Brandenburg haben in einem gemeinsamen Länderuntersuchungsprogramm (LUPE 3) das Vorkommen von Weichmachern, sogenannter Phthalate, in Kindertagesstätten untersucht. Das Projekt ging auch der Frage nach, inwieweit Phthalate in den kindlichen Organismus gelangen können und in welchen Konzentrationen sie im Urin der Kinder vorliegen. Untersucht wurden für diese Studie insgesamt 663 Jungen und Mädchen in 63 Kindertagesstätten der drei Bundesländer. In NRW waren es 253 Kinder in 23 Kitas. Es wurden Phthalate in der Innenraumluft und im Hausstaub sowie deren Abbauprodukte im Urin der Kinder untersucht. Bei 52 der 663 insgesamt untersuchten Kinder wurden in den Urinproben für einzelne Phthalatabbauprodukte erhöhte Werte festgestellt.

Aus der vorliegenden Untersuchung ergeben sich keine Hinweise für eine relevante Zusatzbelastung der Kinder aufgrund des Kita-Besuchs. Jedoch bestätigt die Studie, dass Weichmacher über verschiedene Eintragswege in den kindlichen Organismus kommen. „Die Aufnahme von schädlichen Weichmachern ist bei Kindern zu hoch, daher müssen Ursachen und Quellen der Belastung weiter ermittelt werden. Ein generelles Verwendungsverbot für Weichmacher, die die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen, ist dringend erforderlich“, sagte Remmel.

Im Vergleich zu früheren Untersuchungen ergaben sich bei einigen Phthalaten niedrigere Gehalte an Phthalatabbauprodukten im Urin, bei anderen war lediglich eine Stagnation der Werte festzustellen. Dies zeigt, dass Verwendungsverbote wirken und für alle Phthalate, die die Fortpflanzung potentiell beeinträchtigen, dringend erforderlich sind.

Der Bericht des Landesumweltamtes im Internet: www.lanuv.nrw.de

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