Minister Holthoff-Pförtner will deutsch-polnischen Dialog als Ausschussvorsitzender der Regierungskommission stärken

11. April 2018

Europaminister Stephan Holthoff-Pförtner leitet in Berlin gemeinsam mit der Marschallin der polnischen Woiwodschaft Lubuskie, Elżbieta Anna Polak, die Sitzung des Ausschusses für interregionale Zusammenarbeit der Deutsch-Polnischen Regierungskommission.

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Europaminister Stephan Holthoff-Pförtner leitet in Berlin gemeinsam mit der Marschallin der polnischen Woiwodschaft Lubuskie, Elżbieta Anna Polak, die Sitzung des Ausschusses für interregionale Zusammenarbeit der Deutsch-Polnischen Regierungskommission. Hier treffen sich Vertreter der 16 deutschen Bundesländer und der 16 polnischen Woiwodschaften und diskutieren auf Anregung des Europaministers erstmals auch zusammen mit Teilnehmern aus der Zivilgesellschaft.
 
Minister Holthoff-Pförtner: „Die Regierungskommission ist eine wichtige Basis für den konstruktiven deutsch-polnischen Dialog. Vor dem Hintergrund manch unterschiedlicher Sichtweisen in Deutschland und Polen gewinnt diese Begegnung der deutschen und polnischen Regionen besondere Bedeutung. In diesem Rahmen können wir uns offen austauschen, unsere nachbarschaftlichen und engen Kontakte festigen und die Zusammenarbeit verbessern – dies alles verbunden mit dem Signal, dass wir in Europa eine gemeinsame Agenda haben.“
 
Die polnische Ko-Vorsitzende, Marschallin Polak, ergänzte: „Deutschland ist unser wichtigster Wirtschaftspartner. In der Woiwodschaft Lubuskie gibt es 674 Firmen mit ausländischen Kapital, darunter 335 mit deutscher Beteiligung. Wir haben das Glück, dass vor unseren Augen historische Dinge passieren. Städte, die bisher getrennt waren, verbinden sich wieder, wie Zgorzelec-Görlitz, Gubin-Guben oder Słubice-Frankfurt/Oder. In Grenzgebieten entstehen neue Gemeinschaften. Darum ist unsere Zusammenarbeit auf dem Feld der Innovation und des Wissenstransfers nützlich für beide Seiten.“
 
Die deutsch-polnische Regierungskommission für regionale und grenznahe Zusammenarbeit wurde 1991 von den Regierungen Deutschlands und Polens eingesetzt. Innerhalb der Regierungskommission arbeiten vier Ausschüsse, von denen Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit der Woiwodschaft Lubuskie den Ausschuss für interregionale Zusammenarbeit leitet. Sein Ziel ist die Förderung der Zusammenarbeit und der Kontakte zwischen regionalen, kommunalen und sonstigen Institutionen, Verbänden und Trägern beider Länder, deren Tätigkeit über den grenznahen Raum hinausgeht.
 
Bei der heutigen Sitzung, die im Roten Rathaus des gastgebenden Landes Berlin stattfindet, diskutieren die Teilnehmer über Wissens- und Innovationstransfer im deutsch-polnischen Wirtschaftsaustausch sowie über persönliche Beziehungen, Partnerschaft und Familie im deutsch-polnischen Verhältnis. Mit dabei als Impulsgeber und Moderatoren sind deutsch-polnische Grenzgänger, wie die Schriftstellerin Brygida Helbig-Mischewski, der Dortmunder Professor Andrzej Górak, der Geschäftsführer des Deutsch-Polnischen Jugendwerks Stephan Erb oder der ehemalige Berlin-Korrespondent der Tageszeitung Rzeczpospolita, Piotr Jendroszczyk. Aus Nordrhein-Westfalen nehmen Vertreter der Wirtschaftsförderung NRW.Invest, Zenit GmbH und des Technologie-Zentrums Dortmund an der Sitzung teil.
 
Polen gehört zu den zehn wichtigsten Handelspartnern Nordrhein-Westfalens. Enge wirtschaftliche Verbindungen mit Polen bestehen aber nicht nur beim Import und Export von Gütern. Inzwischen haben auch mehr als 200 polnische Unternehmen ihre Niederlassungen in Nordrhein-Westfalen und zählen zu den direkten Investoren und Arbeitgebern im Land. Insgesamt leben mehr als eine halbe Million Menschen polnischer Herkunft in Nordrhein-Westfalen. Menschen aus Polen sind die zweitgrößte und am schnellsten wachsende Zuwanderungsgruppe in Nordrhein-Westfalen.
 
Die intensiven Beziehungen finden ihren Ausdruck in zahlreichen Kooperationen und Projekten. Seit dem Jahr 2000 pflegt Nordrhein-Westfalen eine Regionalpartnerschaft mit der polnischen Woiwodschaft Schlesien. Seit 2001 sind Nordrhein-Westfalen, Schlesien und die französische Region Hauts-de-France zudem im Regionalen Weimarer Dreieck partnerschaftlich verbunden. Zwischen Nordrhein-Westfalen und Polen bestehen rund 90 Städte- und Kreispartnerschaften, rund 190 Schulpartnerschaften und mehr als 270 Hochschulkooperationen.
 

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