Klare Kante gegen kriminelle Clanmitglieder

Erste Bilanz nach Razzia im Ruhrgebiet - Reul: „Bei uns gilt nicht das Gesetz der Familie, sondern das des Staates“

13. Januar 2019
Bekämpfung der Clankriminalität in Essen

Am Tag nach der Großrazzia gegen Clan-Kriminalität im Ruhrgebiet haben die Polizeibehörden im Revier und ihre Kooperationspartner eine erste Bilanz gezogen.

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Am Tag nach der Großrazzia gegen Clan-Kriminalität im Ruhrgebiet haben die Polizeibehörden im Revier und ihre Kooperationspartner eine erste Bilanz gezogen. Danach wurden in der Nacht bei Kontrollen in Shisha-Bars, Wettbüros, Spielhallen und Diskotheken insgesamt 14 Menschen festgenommen und mehr als 100 Strafanzeigen erstattet. Außerdem wurden über 500 Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten geschrieben und rund 430 Verwarngelder verhängt. Die Beamten der unterschiedlichen Behörden stellten zehn Waffen wie verbotene Messer und Teleskopschlagstöcke, mehrere Tausend Euro Bargeld und mehrere Hundert Kilogramm unversteuerten Tabak sicher. 25 kontrollierte Betriebe mussten von den Behörden wegen Baurechts- oder Hygienemängeln sofort geschlossen werden.
 
„Der Einsatz zeigt, dass manche Clanmitglieder sich offenbar systematisch über Recht und Gesetz hinwegsetzen. Für diese kriminellen Teile der Großfamilien haben wir eine klare Botschaft: Bei uns in Nordrhein-Westfalen gilt nicht das Gesetz der Familie, sondern das Gesetz des Staates“, kommentierte Innenminister Herbert Reul den Einsatz. Er hatte sich in der Nacht in Bochum, Duisburg und Essen selbst ein Bild von den Kontrollmaßnahmen gemacht.
 
Reul warnte am Rande der Razzia aber auch davor, alle Mitglieder von Großfamilien unter Generalverdacht zu stellen. „Selbstverständlich gibt es in diesen Familien auch viele rechtschaffende Leute. Und es gibt Leute, die vom kriminellen Tun genug haben. Diesen sollten wir in Zukunft auch Ausstiegsangebote unterbreiten“, so der Minister.
 
Bei der konzertierten Aktion wurden in der Nacht von Samstag auf Sonntag knapp 1.300 Polizistinnen und Polizisten eingesetzt. Hinzu kamen rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Ordnungsämtern, Zoll, Finanzämtern, Bauämtern, Gewerbeaufsicht, Ausländerämtern, Staatsanwaltschaften und anderen Behörden. „Dieser vernetzte Ansatz hat sich einmal mehr bewährt. Wir werden die Zusammenarbeit mit unseren Sicherheitspartnern daher in Zukunft weiter ausbauen“, sagte Reul.
 
Die Kontrolleure der unterschiedlichen Behörden schlugen am Samstag um 21 Uhr zeitgleich in den Zuständigkeitsbereichen der sechs Polizeipräsidien Bochum, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen und Recklinghausen zu. Insgesamt wurden dabei mehr als 1.500 Personen und über 100 Shisha-Bars, Wettbüros, Spielhallen und Diskotheken kontrolliert. Außerdem wurden über 800 Verkehrskontrollen durchgeführt.
 

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