Grundbildungstag NRW: Landesregierung und Sozialpartner gemeinsam für Verbesserungen in Alphabetisierung und Grundbildung

13. November 2014
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Mit dem Grundbildungstag NRW hat die Landesregierung NRW erstmals mit Sozialpartnern, Arbeitgebern, betrieblichen Interessenvertretungen sowie Institutionen aus der Weiterbildung eine gemeinschaftliche Plattform zur Förderung von Alphabetisierung und Grundbildung geschaffen, um die Fähigkeiten der geschätzt 1,5 Millionen funktionalen Analphabetinnen und Analphabeten in NRW zu verbessern. Unter dem Motto „Gemeinsam!“ hat Weiterbildungsministerin Sylvia Löhrmann in Köln mit Vertreterinnen und Vertretern der beteiligten Partner erörtert, wie Alphabetisierung und Grundbildung in Betrieben und im gesellschaftlichen Leben verbessert werden können.

Schule und Bildung
Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Das Ministerium für Schule und Weiterbildung, und das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales teilen mit:

Mit dem Grundbildungstag NRW hat die Landesregierung NRW erstmals mit Sozialpartnern, Arbeitgebern, betrieblichen Interessenvertretungen sowie Institutionen aus der Weiterbildung eine gemeinschaftliche Plattform zur Förderung von Alphabetisierung und Grundbildung geschaffen, um die Fähigkeiten der geschätzt 1,5 Millionen funktionalen Analphabetinnen und Analphabeten in NRW zu verbessern. Unter dem Motto „Gemeinsam!“ hat Weiterbildungsministerin Sylvia Löhrmann in Köln mit Vertreterinnen und Vertretern der beteiligten Partner erörtert, wie Alphabetisierung und Grundbildung in Betrieben und im gesellschaftlichen Leben verbessert werden können.

Ministerin Löhrmann sagte: „Wir bringen die unterschiedlichen Akteure an einen Tisch, um gemeinsam Lösungsansätze zu entwickeln. Der Grundbildungstag NRW ist ein wichtiger Schritt hin zu einer gesamtgesellschaftlichen Strategie für Nordrhein-Westfalen.“ Die Ministerin betonte, dass Alphabetisierung nicht allein Aufgabe der Weiterbildungseinrichtungen sei: „Wenn es darum geht, Angebote der Alphabetisierung bereitzustellen, ist die gesamte Gesellschaft gefragt. Dabei müssen wir stärker dort ansetzen, wo die Menschen leben und arbeiten, damit wir die Betroffenen in ihrem direkten Umfeld erreichen.“ Vom Grundbildungstag NRW erhofft sich die Ministerin auch Impulse für die Wirtschaft: „Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in den Unternehmen, aber auch Betriebsräte können Zugänge zu den Beschäftigten vermitteln. Wichtig ist, dass wir dabei alle Menschen im Blick haben“, so die Ministerin.

Arbeitsminister Guntram Schneider sieht das Land, die Gewerkschaften und die Arbeitgeber in dieser Frage vor einer gemeinsamen Aufgabe: „Es ist eine Frage der Würde, dass wir diese Menschen nicht zurücklassen. Deshalb muss es unser Ziel sein, Chancengleichheit herzustellen und ihnen Wege zu selbstbestimmter Existenzsicherung und Teilhabe zu ermöglichen. Eine bessere Alphabetisierung und Grundbildung in den Betrieben ist dabei das A und O.“ Qualifizierung und die Bekämpfung von Armut seien ein Schwerpunkt seiner Politik, so Minister Schneider weiter. Deshalb stelle sein Haus aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds jährlich etwa drei Millionen Euro für Maßnahmen im Bereich der Alphabetisierung und Grundbildung zur Verfügung. Auch für die Wirtschaft gewinne das Thema an Bedeutung: „Mit Blick auf den demographischen Wandel ist es auch ein Gebot der volkswirtschaftlichen Vernunft, das Potenzial derer zu nutzen und zu fördern, die nicht über ausreichende Grundbildung verfügen“, so der Minister.

Der Vorsitzende des Bildungswerks der Nordrhein-Westfälischen Wirtschaft, Dietmar Meder, betonte: „Arbeitsplatznahe Grundbildungs¬angebote müssen stärker in den Blick genommen werden. Sie können einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung leisten und die Beschäftigungsfähigkeit Geringqualifizierter verbessern. Die Bildungswerke der Wirtschaft haben daher die arbeitsorientierte Grundbildung auf die Agenda gesetzt und stehen den Unternehmen auch bei diesem Thema als kompetente Ansprechpartner zur Verfügung.“

Andreas Meyer-Lauber, Vorsitzender der gewerkschaftlichen Bildungsträger NRW und Vorsitzender des DGB NRW, unterstrich: „Grundbildung ist seit Beginn der gewerkschaftlichen Arbeit ein originäres Thema der Gewerkschaften und die Basis gewerkschaftlicher und gesellschaftlicher Bildung, Mitbestimmung und Teilhabe. Wer nicht richtig lesen und schreiben kann, ist eher von Arbeitslosigkeit bedroht oder arbeitet in prekären Beschäftigungsverhältnissen. Altersarmut ist vorprogrammiert. Wir wollen die Interessen dieser Kolleginnen und Kollegen vertreten. Lesen und Schreiben sind der Schlüssel zum Arbeitsmarkt.“

Der Grundbildungstag wird vom Ministerium für Schule und Weiterbildung und dem Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales gefördert. Arbeit und Leben NRW, das DGB-Bildungswerk NRW und das Bildungswerk der Nordrhein-Westfälischen Wirtschaft wollen mit Akteuren aus der Weiterbildungslandschaft sowie mit Vertreterinnen und Vertretern von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite in Austausch treten und die vielfältigen bestehenden Handlungsansätze sichtbar machen. Der Grundbildungstag NRW ist eine Plattform, um gemeinsam praxistaugliche Möglichkeiten für eine adressatengerechte, beteiligungsorientierte Grundbildung und Alphabetisierung zu diskutieren und neue Impulse zu setzen. Der Grundbildungstag ergänzt das Alphanetz-NRW, das landesweite Bündnis für Alphabetisierung.

Geschätzt 7,5 Millionen Menschen in Deutschland können zwar einzelne Sätze lesen und schreiben, jedoch keine zusammen¬hängenden Texte verstehen oder selbst verfassen. Sie gelten als funktionale Analphabetinnen und Analphabeten. Mehr als vier Millionen von ihnen sind erwerbstätig. Die Betroffenen sind oftmals von Teilen des gesellschaftlichen Lebens ausgeschlossen und haben bei steigenden Anforderungen ein hohes Arbeitsplatzrisiko. In Nordrhein-Westfalen leben bis zu 1,5 Millionen Menschen mit entsprechendem Weiterbildungsbedarf.

Kern der Grundbildung ist die Fähigkeit, Lesen und Schreiben zu können, hinzu kommen weitere fachliche und überfachliche Qualifikationen. Wer über eine ausreichende Grundbildung verfügt, hat die Chance, sich lebensbegleitend weiter zu bilden.

Weitere Informationen: http://www.aulnrw.de/

Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Schule und Weiterbildung, Telefon: 0211 5867-3505 oder an die Pressestelle des Ministeriums für Arbeit, Integration und Soziales, Telefon: 0211 855-3118.

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