Gewinnung von Fachkräften für den U3-Ausbau darf nicht länger durch unnötige Bürokratie belastet werden - Bundesrat beschließt nordrhein-westfälische Initiative

23. November 2012
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Die Länder haben heute im Bundesrat einer Initiative des Landes Nordrhein-Westfalen zugestimmt und die Bundesregierung aufgefordert, unsinnige bürokratische Hürden bei der Qualifizierung von Erzieherinnen und Erziehern zu beseitigen.

Düsseldorf, 23. November 2012. Die Länder haben heute im Bundesrat einer Initiative des Landes Nordrhein-Westfalen zugestimmt und die Bundesregierung aufgefordert, unsinnige bürokratische Hürden bei der Qualifizierung von Erzieherinnen und Erziehern zu beseitigen.

Hintergrund ist, dass der durch den Ausbau der Betreuung für unter Dreijährige erhöhte Bedarf an Erzieherinnen und Erziehern zum Teil auch durch Umschulungsmaßnahmen gedeckt werden könnte. Die nordrhein-westfälische Familienministerin Ute Schäfer hatte sich mit der Regionaldirektion für Arbeit bereits darauf verständigt, dass Umschulungsmaßnahmen ohne Qualitätsabstriche an den Fachschulen für Sozialpädagogik erfolgen sollen. Diese Maßnahmen werden jedoch zurzeit nur dann von der Bundesanstalt für Arbeit gefördert, wenn die entsprechenden Bildungseinrichtungen "zertifiziert" sind. Dies gilt bisher auch für staatliche Schulen sowie für bereits staatlich anerkannte Fachschulen. Das bedeutet in der Praxis, dass Fachschulen, die schon heute unter staatlicher Aufsicht  Erzieherinnen und Erzieher ausbilden, sich erneut in einem langwierigen und kostenträchtigen bürokratischen Verfahren zertifizieren lassen müssen.

Ministerin Schäfer erwartet von der Bundesregierung eine schnelle Gesetzesänderung, damit Umschulungsmaßnahmen zum Erzieher auch dann von den Arbeitsagenturen gefördert werden können, wenn sie an Fachschulen stattfinden. "Es ist höchst absurd, dass die Länder einerseits händeringend Erzieherinnen und Erzieher suchen, andererseits aber die Bundesagentur Umschülerinnen und Umschüler nicht fördern darf, wenn sie die entsprechenden Fachschulen, die ohnehin bereits unter der staatlichen Schulaufsicht der Länder stehen, besuchen", erklärte die nordrhein-westfälische Familienministerin Ute Schäfer.