Erstmals machen Farbkartuschen Geldscheine für Automatenknacker wertlos

Minister Jäger: Drei aktuelle Fälle zeigen, dass Täter an wirkungsvoller Sicherheitstechnik scheitern

9. März 2016

Erstmals scheiterten Geldautomatenknacker an moderner Sicherheitstechnik bei Geldautomaten. Gleich dreimal versuchte eine niederländische Bande im Raum Heinsberg vergeblich an Bargeld zu kommen.

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Erstmals scheiterten Geldautomatenknacker an moderner Sicherheitstechnik bei Geldautomaten. Gleich dreimal versuchte eine niederländische Bande im Raum Heinsberg vergeblich an Bargeld zu kommen. In zwei Fällen gelang es ihnen nicht, den Automaten aufzuhebeln, um Gas einzuleiten und zu sprengen. Beim dritten Mal kam es zur Explosion. Aber die Geldkassetten waren mit Farbkartuschen ausgerüstet, die das Geld durch rote Farbe wertlos machten. Die Täter flohen auch hier ohne Beute. „Das zeigt, wie wirkungsvoll der Einsatz von neuer Sicherheitstechnik ist“, sagte Innenminister Ralf Jäger. Bereits seit längerem hat der Minister im Dialog mit Geldinstituten angeregt, die alten Geräte zu verschrotten und Geldautomaten mit neuer Technik anzuschaffen.

Die professionellen Banden gehen immer auf die gleiche Weise wie jetzt nahe der niederländischen Grenze vor: Sie suchen sich Tatorte in ländlichen Gebieten aus, bevorzugt in Grenznähe und mit guter Autobahnanbindung. In den Nachtstunden von zwei bis vier Uhr schlagen sie zu. Zunächst verschaffen sich die Banden gewaltsam Zugang zu einem Geldautomaten. Im Vorraum der Bankfilialen hebeln sie die Geräte auf, leiten ein explosives Gasgemisch ein und sprengen sie in die Luft. Dann packen sie die Geldkassetten ein. Selten vergehen mehr als fünf Minuten bis zur Flucht in hochmotorisierten Fahrzeugen. 

In den Niederlanden werden Geldautomaten schon seit Jahren immer besser geschützt. Farbkartuschen etwa sind dort weit verbreitet. „Warum kommen die niederländischen Banden denn zu uns?“, so Jäger. „Wir müssen ihnen den Anreiz nehmen“. Er fordert deshalb, dass alle Automaten mit modernen Sicherungen gegen Gasattacken ausgestattet werden. Dazu gehören die zusätzliche Sicherung der Geldschächte und ihrer Verschlüsse, Gas-Sensoren und Farbkartuschen, die im Falle einer Explosion Geldnoten für die Täter wertlos machen. Darüber waren sich auch die Experten bei einem Treffen von Banken, Sparkassen, niederländischer Polizei und dem Landeskriminalamt in Düsseldorf einig.

„Die Geldautomaten-Knacker dürfen sich nicht mehr sicher fühlen. Die Polizei kommt ihnen immer öfter auf die Spur und macht sie dingfest“, betonte Minister Jäger. Von insgesamt 67 Geldautomatensprengungen in 2015 konnten bereits 26 aufgeklärt werden. Das entspricht einer Aufklärungsquote von fast 40 Prozent. „Das Ergebnis guter und grenzübergreifender Ermittlungsarbeit mit der niederländischen Polizei“, unterstrich der Minister: „17 Täter sind bereits dingfest gemacht worden. Weitere Festnahmen werden folgen. Wir bleiben dran.“

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