Erfolgreiches NRW-Präventionsprojekt „Kurve kriegen“ wird ausgeweitet / Innenminister Jäger: Frühe Hilfe gibt dem Leben vieler Kinder eine neue Richtung

23. Juni 2014
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„Kurve kriegen“, das erfolgreiche Präventionsprojekt der NRW-Polizei, wird ausgeweitet. Mit dieser Hilfe bekommen gefährdete Kinder und Jugendliche ihr Leben ohne Kriminalität in den Griff. Bislang haben in acht Modellregionen mehr als 300 Kinder im Alter von acht bis 14 Jahren an dem bundesweit einmaligen Projekt teilgenommen. „Viele von ihnen haben die Chance genutzt und noch rechtzeitig die Kurve gekriegt, bevor sie in die Kriminalität abgerutscht sind. Sie haben ihrem Leben eine neue Richtung gegeben“, sagte Innenminister Ralf Jäger. In Münster gab er den Startschuss für die neue Kooperation zwischen der Polizei und der Stadt Münster. Polizei und Kommunen arbeiten in dem Projekt eng zusammen.

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Das Ministerium für Inneres und Kommunales teilt mit:

„Kurve kriegen“, das erfolgreiche Präventionsprojekt der NRW-Polizei, wird ausgeweitet. Mit dieser Hilfe bekommen gefährdete Kinder und Jugendliche ihr Leben ohne Kriminalität in den Griff. Bislang haben in acht Modellregionen mehr als 300 Kinder im Alter von acht bis 14 Jahren an dem bundesweit einmaligen Projekt teilgenommen. „Viele von ihnen haben die Chance genutzt und noch rechtzeitig die Kurve gekriegt, bevor sie in die Kriminalität abgerutscht sind. Sie haben ihrem Leben eine neue Richtung gegeben“, sagte Innenminister Ralf Jäger. In Münster gab er den Startschuss für die neue Kooperation zwischen der Polizei und der Stadt Münster. Polizei und Kommunen arbeiten in dem Projekt eng zusammen. „Gemeinsam verhindern wir, dass gefährdete Kinder und Jugendliche zu Intensivstraftätern werden“, hob der Minister hervor. Weitere Kooperationen in NRW sind geplant.

Wie „Kurve kriegen“ Kindern und Jugendlichen die Chance für eine gewaltfreie Jugend ermöglicht, machte Jäger am Beispiel des 13-jährigen Tom deutlich: Der Junge ist der Polizei innerhalb weniger Monate erst mehrfach wegen Diebstahls, dann wegen Bedrohungen von Mitschülern, Prügeleien und Raub aufgefallen. Er ging auf andere Kinder mit Fäusten und Fußtritten los. „So konnte es nicht weiter gehen. Die Polizei hat gehandelt, bevor Tom zu einem Intensivtäter wird“, erläuterte Jäger. „Wir wollen Kindern wie Tom frühe Hilfe geben, statt sie später bestrafen zu müssen. Das ist der Leitgedanke von ‚Kurve kriegen’.“ In den Projektteams der Polizei kümmern sich pädagogische Fachkräfte wie Sozialpädagogen, Sozialarbeiter, Erziehungswissenschaftler oder Psychologen um die gefährdeten Kinder. „Damit verhindern wir, dass die Liste ihrer Straftaten länger und länger wird und weitere Menschen Opfer von Gewalt und Kriminalität werden“, erklärte der Innenminister.

Die Polizisten vor Ort erfahren als erste davon, wenn Kinder straffällig werden. Sie kennen die Umstände der Tat. Wichtig sind aber auch die Lebensverhältnisse der Kinder. Denn es gibt eine Fülle von Problemen, die ursächlich für das Abgleiten in die Kriminalität sind. Die Polizei spricht deswegen gezielt die Eltern an und bietet Hilfe durch „Kurve kriegen“. Die Teilnahme an dem Programm ist freiwillig. Die Betreuung soll mindestens zwei Jahre dauern. In dieser Zeit ist die pädagogische Fachkraft der Ansprechpartner für die Familien und vor allem für die Kinder. „Die Palette der Hilfe reicht vom Anti-Aggressionstraining über Lernhilfen und Sportangebote bis hin zu Elterntrainings“, erläuterte Jäger.

Auch Tom und seine Eltern haben ihr Einverständnis gegeben. Toms Eltern haben die Hilfe angenommen, weil sie nicht mehr weiter wussten. „Der Sozialarbeiter hat der Familie ein maßgeschneidertes Hilfsprogramm zusammengestellt“, erklärte der Minister. Tom lernt in einem Coolness-Training den Umgang mit Frust und das faire Verhalten in der Gruppe. Seinen Eltern wurde ein Elterncoaching vermittelt, um ihre erzieherischen Kompetenzen zu stärken. Tom ist seitdem nicht wieder straffällig geworden. Ralf Jäger: „Wir helfen Kindern, bevor sie zu Tätern werden. Das erspart der Gesellschaft langfristig Millionen und vielen Menschen traumatische Erlebnisse.“

Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Inneres und Kommunales, Telefon 0211 871-2300.

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