Einzigartiges Forschungsprojekt macht die Welt der Glaskunst im Münsterland zugänglich

25. Januar 2013
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Als "außerordentlich bedeutendes Projekt" bezeichnete Kulturministerin Ute Schäfer die flächendeckende Erfassung der Glasmalerei in Nordrhein-Westfalen. Drei Jahre lang hat die Stiftung Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts e.V. im Münsterland insgesamt 9.000 Werke registriert und fotografiert.

Münster, 25.01.2013. Als "außerordentlich bedeutendes Projekt" bezeichnete Kulturministerin Ute Schäfer die flächendeckende Erfassung der Glasmalerei in Nordrhein-Westfalen. Drei Jahre lang hat die Stiftung Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts e.V. im Münsterland insgesamt 9.000 Werke registriert und fotografiert. Die erfassten Objekte befinden sich in Kirchen und Kapellen sowie Verwaltungsgebäuden, Schulen oder Krankenhäusern.

"Die Glasmalerei in Nordrhein-Westfalen ist ein kaum bekannter Schatz, den es zu erhalten gilt. Glasmalereien erzählen von der Kultur und Geschichte unseres Landes. Sie repräsentieren christliches und humanistisches Gedankengut. Die jetzt im Münsterland abgeschlossene Erfassung von Objekten der Glaskunst hilft, diese Kunstschätze vor dem Vergessen und der Zerstörung zu bewahren", erklärte Schäfer anlässlich der Vorstellung der Ergebnisse des Forschungsprojektes.

Dr. Annette Jansen-Winkeln von der Stiftung Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts e.V. zeigte sich von der Vielfalt der Werke überzeugt. "Das Münsterland ist eine in Bezug auf die Glasmalerei derartig reiche Kulturlandschaft, wie es wohl niemand vermutet hätte. Die Glasmalereien im Münsterland spiegeln das Festhalten des Westfalen an der Tradition, die behutsame Einführung von Neuerungen und die Liebe zu Kulturgütern wider", sagte die Kunsthistorikerin. Der Bilderreichtum vor allem in den Chorfenstern der Kirchen sei fantastisch. Das Wissen über alle erfassten Objekte stehe jetzt der Öffentlichkeit im Internet unter www.glasmalerei-ev.de zur Verfügung.

Die Forschungsarbeiten wurden mit 150.000 Euro zu einem Drittel vom Kulturministerium unterstützt. "Entscheidend für die erfolgreiche Erfassung war und ist aber das enorme private Engagement der Forschungsstelle Glasmalerei, hinter der vor allem das Ehepaar Jansen-Winkeln steht. Es macht uns die Welt der Glaskunst wieder zugänglich. Es ist in ihrer Art einzigartig", erklärte Schäfer. Die Forschungsstelle Glasmalerei sei nicht zuletzt vor dem Hintergrund zahlreicher Kirchenschließungen immer wieder aktiv geworden und bewahre in ihrem Depot bereits Glasmalereien aus über dreißig Gotteshäusern.

Bereits dokumentiert hat die Forschungsstelle die Glasmalerei am Niederrhein und im Ruhrgebiet sowie im südwestlichen Nordrhein-Westfalen. Derzeit erhebt sie Daten in Ostwestfalen-Lippe. Vorarbeiten für das letzte große nordrhein-westfälische Projekt - das Gebiet des Erzbistums Köln - haben bereits begonnen.

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Weitere Informationen unter: www.glasmalerei-ev.de    

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