Digitaler Antrittsbesuch des Ministerpräsidenten der Regierung Flanderns Jan Jambon bei Ministerpräsident Armin Laschet

Ministerpräsident Laschet: Die Zusammenarbeit mit unseren Nachbarn in Flandern ist gerade in Zeiten der Pandemie ein wichtiges Signal für Europa

28. Januar 2021
Ministerpräsident Armin Laschet

Ministerpräsident Armin Laschet hat am Donnerstag, 28. Januar 2021, den Ministerpräsidenten der Regierung Flanderns Jan Jambon zum digitalen Antrittsbesuch in der Staatskanzlei empfangen. Im Fokus des Austauschs standen unter anderem die engen Beziehungen zwischen Nordrhein-Westfalen und der Region Flandern sowie deren weitere Intensivierung.

Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Ministerpräsident Armin Laschet hat am Donnerstag, 28. Januar 2021, den Ministerpräsidenten der Regierung Flanderns Jan Jambon zum digitalen Antrittsbesuch in der Staatskanzlei empfangen. Im Fokus des Austauschs standen unter anderem die engen Beziehungen zwischen Nordrhein-Westfalen und der Region Flandern sowie deren weitere Intensivierung. Neben der gemeinsamen Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie ging es dabei auch um die Frage des europäischen Umgangs mit dem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Nordrhein-Westfalen und Flandern wollen den Austausch über den Brexit sowie die Entwicklung der Verhandlungen über die künftigen Handelsbeziehungen weiter verstärken. Damit bekräftigen sie ihre vor dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie getroffene Vereinbarung.
 
Ministerpräsident Armin Laschet: „Nordrhein-Westfalen und Flandern verbindet eine enge und von Vertrauen sowie gegenseitiger Unterstützung geprägte Freundschaft. Wir sind besonders stolz auf die langjährigen und vielfältigen Kooperationen – auf politischer wie gesellschaftlicher Ebene. Die Zusammenarbeit mit unseren belgischen Nachbarn in Flandern ist gerade in Zeiten der Pandemie ein wichtiges Signal für ganz Europa. Dieses Band gilt es weiter zu stärken und den Zusammenhalt aus dem Herzen Europas heraus zu festigen. Nur gemeinsam können wir nachhaltig und zielgerichtet an der weiteren Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie arbeiten. Wir sind sehr froh, Flandern als wichtigen Partner an unserer Seite zu haben.“
 
Zusammenarbeit Nordrhein-Westfalen und Flandern
 
In einer gemeinsamen Kabinettssitzung legten die Regierungen Flandern und Nordrhein-Westfalen bereits im Januar 2019 einen wichtigen Grundstein für ihre zukünftige Zusammenarbeit, unter anderem im Bereich der bilateralen und europäischen Beziehungen, der Erneuerbaren Energien, des Gesundheitswesens, der ländlichen Entwicklung, der wirtschaftlichen Zusammenarbeit, des bürgerschaftlichen Engagements, der Kultur und Bekämpfung der Radikalisierung sowie der Eindämmung von gewaltsamem Extremismus.
 
Im Rahmen einer gemeinsamen Absichtserklärung der Verkehrsminister arbeiten beide Länder zudem kontinuierlich an der Verbesserung der Umschlagzeiten für die Binnenschifffahrt im Hafen Antwerpen, am Thema Elektromobilität, grenzüberschreitenden Mobilitätsdiensten wie E-Ticketing sowie der Optimierung der Schienenanbindung zwischen dem Hafen Antwerpen und der Region Rhein/Ruhr.
 
Auch im Bereich Bildung und Hochschule verbindet Nordrhein-Westfalen und Flandern eine enge Partnerschaft. So gehören unter anderem die Universität Dortmund, die Katholische Universität Löwen und die Westfälische Wilhelms-Universität Münster dem Netzwerk Euregionaler Universitäten an. Das Netzwerk fördert internationale Kooperationsprogramme, die gemeinsame Entwicklungs- und Forschungsarbeit betreiben.
 
Fakten zu Flandern
Die einst sehr ländlich geprägte und wirtschaftlich schwache Region Flandern hat sich in den letzten Jahrzehnten zum wirtschaftlichen Zugpferd Belgiens entwickelt. Flandern stellt 60 Prozent der belgischen Bevölkerung, erwirtschaftet 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und ist für 80 Prozent des Exports verantwortlich und damit der wichtigste Wachstumstreiber der belgischen Wirtschaft.
 
Antwerpen ist zugleich ein international bedeutender Chemiestandort, der im Rahmen einer trilateralen Strategie eng mit Chemieregionen Rotterdam und dem Rheinland kooperiert. Zusammen bilden diese drei Standorte einen der größten Chemiecluster der Welt.
 
Flandern ist zudem maßgeblich daran beteiligt, dass Belgien laut Europäischem Patentamt zu den zehn führenden Ländern bei der Patenteinreichung zählt. Neben den Bereichen Logistik, Chemie, Nahrungsmittel- und Automobilindustrie hat sich Flandern auf die Bereiche Wissenschaft, Forschung und Clusterpolitik (zum Beispiel Biotechnologie mit Jahresumsatz knapp 2 Milliarden Euro und 13.000 Arbeitsplätzen) spezialisiert und sucht hier den engen Schulterschluss mit Niederlanden und Nordrhein-Westfalen.
 
Jan Jambon ist seit Oktober 2019 Ministerpräsident von Flandern sowie flämischer Minister für Außenpolitik, Entwicklungszusammenarbeit, Kultur, Informations- und Kommunikationstechnik sowie Gebäudemanagement. Zuvor war Jambon stellvertretender Ministerpräsident und Innenminister Belgiens in der Regierung Michel (2014-2018).
 

Kontakt

Pressekontakt

Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Telefon: 0211 / 837-1134
E-Mail: presse [at] stk.nrw.de

Bürgeranfragen

Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Telefon: 0211837-01
E-Mail: nrwdirekt [at] nrw.de