Der Blitz-Marathon erreicht die Köpfe

Minister Jäger: Wissenschaftliche Studie belegt die nachhaltige Wirkung

15. Dezember 2015
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Der „24-Stunden-Blitz-Marathon“ wirkt nachhaltig und flächendeckend. Das ist das Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie des Instituts für Straßenwesen der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen.

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Der „24-Stunden-Blitz-Marathon“ wirkt nachhaltig und flächendeckend. Das ist das Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie des Instituts für Straßenwesen der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen. Noch zwei Wochen nach dem Aktionstag hält der Effekt der Kontrollaktion an. „Das belegt die Wirksamkeit unseres Sicherheitskonzepts von Kontrollieren und Kommunizieren“, sagte Innenminister Ralf Jäger in Düsseldorf. „Mit unserer breiten Öffentlichkeitsarbeit zum Killer Nummer 1 erreichen wir die Köpfe der Fahrer. Auch nachher fahren sie messbar langsamer, weil sie verstehen, dass sie auch mit ihrem Verhalten Menschenleben retten können.“

Die Wissenschaftler der RWTH Aachen haben im April 2015 in Köln den ersten europaweiten Blitz-Marathon untersucht. Sie kommen dabei zu dem Ergebnis, dass die Durchschnittsgeschwindigkeit nach dem Blitz-Marathon um zwei bis drei km/h gesunken ist. „Für Verkehrswissenschaftler ist dies ein deutlicher Rückgang, der das Unfallrisiko senkt und damit für mehr Verkehrssicherheit sorgt“, erläuterte der Innenminister. Wenn die durchschnittliche Geschwindigkeit um zwei km/h gesenkt wird, gibt es 15 Prozent weniger Verkehrsunfälle mit Toten und Verletzten. „Zwei bis drei Kilometer pro Stunde weniger, das senkt nicht nur das Unfallrisiko deutlich, sondern entscheidet auch über die Schwere der Folgen und damit über Leben und Tod“, erläuterte Minister Jäger. Die Experten der RWTH Aachen empfehlen deshalb in ihrer Studie, „auch zukünftig Aktionen wie den Blitz-Marathon durchzuführen.“ NRW wird sich auch im Frühjahr 2016 am nächsten europaweiten Blitz-Marathon beteiligen.

Wie nötig das ist, zeigen Tage wie der 25.und 26. November 2015. Innerhalb von 24 Stunden starben auf den Straßen von NRW neun Menschen. Darunter allein sieben Fußgänger. „Fußgänger und Radfahrer müssen wir besonders schützen. Denn sie haben keine Knautschzone und keinen Airbag“, machte Jäger deutlich. „Wer glaubt, beim Blitz-Marathon seien Polizistinnen und Polizisten nicht sinnvoll eingesetzt, dem empfehle ich: Sprechen Sie mit Eltern, die ihren Sohn oder ihre Tochter bei einem Verkehrsunfall verloren haben. Es geht bei der Verkehrssicherheitsarbeit immer um die Rettung von Menschenleben, um die Vermeidung von Toten auf unseren Straßen“, betonte der Innenminister. „Deshalb lassen wir mit unseren Anstrengungen nicht nach.“

Für die Studie hatten die Experten mit speziellen Seitenradargeräten das Verhalten der Autofahrer vor, während und nach dem Kontrolltag geprüft. Die unauffälligen Geräte registrierten an repräsentativen Messstellen inner- und außerorts das Geschwindigkeitsniveau, ohne zu blitzen und ohne Fahrzeugdaten zu erfassen.

Wissenschaftliche Methoden und die Forschung sind aus der modernen Polizeiarbeit nicht mehr wegzudenken. Sie tragen dazu bei, Strategien zu entwickeln und zu überprüfen. Deshalb werden Wissenschaftler auch den nächsten europaweiten Blitz-Marathon im April 2016 begleiten. Innenminister Jäger sagte: „Wir wollen wissen, wie wir die Menschen noch besser erreichen können. Denn die meisten Verkehrsunfälle passieren nicht einfach. Es sind Menschen, die sie verursachen. Und es sind Menschen, die sie vermeiden könnten.“

 

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