Bundesweit neues Konzept gegen Gewalt im Fußball / Friedliche Spieltage durch eine intensive Zusammenarbeit aller Beteiligten

31. August 2012
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Die neue Fußballsaison hat erst vor wenigen Wochen begonnen. Trotz­dem kam es bereits bei 42 Spielen zu Gewalt, Schlägereien und An­griffen auf Polizisten und Ordner. Allein am vergangen Wochenende haben mehr als 1.000 Polizisten aus NRW Fußballspiele der ersten drei Ligen geschützt.

Inneres
Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Das Ministerium für Inneres und Kommunales teilt mit:

Die neue Fußballsaison hat erst vor wenigen Wochen begonnen. Trotz­dem kam es bereits bei 42 Spielen zu Gewalt, Schlägereien und An­griffen auf Polizisten und Ordner. Allein am vergangen Wochenende haben mehr als 1.000 Polizisten aus NRW Fußballspiele der ersten drei Ligen geschützt. „Das kann so nicht weiter gehen. Wir möchten endlich eine lebendige Fußballkultur, in der alle Fans ihre Vereine gewaltfrei unterstützen“, sagte NRW-Innenminister Ralf Jäger in Düsseldorf. Dort stellte er im Beisein von DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock das ab sofort geltende bundesweite „Nationale Konzept für Sport und Sicher­heit“ vor.

Auf Initiative des NRW-Innenministeriums hat der „Nationale Ausschuss für Sport und Sicherheit“ das Konzept maßgeblich weiterentwickelt, um für mehr Sicherheit an den Spieltagen zu sorgen. Ziel ist es dabei, durch die intensive Zusammenarbeit von Ministerien, Polizei, Kommunen, Vereinen und Verbänden, Fanprojekten und Verkehrsunternehmen eine verantwortungsbewusste Fankultur zu fördern. Dabei stehen der Dialog und die Unterstützung für friedliche Fans sowie ein konsequentes Vor­gehen gegen die Schläger und Gewalttäter im Fokus.

Mit dem Konzept werden nationale Richtlinien eingeführt, nach denen an allen Spielorten verfahren wird. Fans haben auf ihren Reisen durch Deutschland immer wieder deutliche Unterschiede im Handeln der Polizei wahrgenommen. Ein einheitliches Handeln von Polizei und Ver­anstaltern verstärkt ihre Akzeptanz bei den Fans, Konfliktsituationen können vermieden werden. „Damit wir das Konzept auf Bundesebene vollständig umzusetzen können, müssen sich alle Beteiligten dauerhaft engagieren und all ihre Möglichkeiten ausschöpfen“, erklärte Jäger. „Nur gemeinsam wird es uns gelingen, für eine friedliche Atmosphäre bei den Spielen zu sorgen.“

Weitere Informationen zum Nationalen Konzept für Sport und Sicherheit stellt das Ministerium für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen unter www.nkss.de zur Verfügung.
 

Inhalte des Konzeptes

Intensive Zusammenarbeit aller Beteiligten

Der Nationale Ausschuss Sport und Sicherheit (NASS) stellt die Zu­sammenarbeit aller Netzwerkpartner auf nationaler Ebene sicher. In regelmäßigen Sitzungen werden im Nationalen Ausschuss aktuelle Entwicklungen, Phänomene und Lösungen erörtert, das gemeinsame Handeln abgestimmt und das Nationale Konzept Sport und Sicherheit fortgeschrieben.

Bei der Umsetzung des Nationalen Konzeptes kommt den Örtlichen Ausschüssen Sport und Sicherheit (ÖASS) eine Schlüsselfunktion zu. Die Ausschüsse gewährleisten den spieltagsunabhängigen Austausch vor Ort, um maßgeschneiderte Lösungen für lokale Probleme zu ent­wickeln und ein abgestimmtes und einheitliches Handeln aller Netz­werkpartner zu gewährleisten. Darüber hinaus ermöglichen sie die optimale Verzahnung insbesondere mit Aktivitäten und Maßnahmen der lokalen Jugend- und Sozialarbeit und der kommunalen Kriminalpräven­tion.

Veranstaltungssicherheit

Das „Nationale Konzept für Sport und Sicherheit“ unterstreicht die be­sondere Verantwortung der Vereine und Verbände als Veranstalter für die Sicherheit in den Stadien. Deshalb gibt es klare Anforderungen an die Sicherheitsbeauftragen, Veranstaltungsleiter und Ordnungsdienste. Weitere wesentliche Bausteine für die Sicherheit sind die Stadion­ordnungen, die Spieltagsplanung, eine fortlaufende Risikobewertung, gemeinsam getragene Sicherheitskonzepte sowie Stadionverbote für Straftäter und Störer.

Stadionsicherheit

Die bewährten Standards für unsere modernen und sicheren Sport­arenen wurden weiterentwickelt und an die veränderten Strukturen an­gepasst.

Lebenswelt der Fans

Das Ziel ist eine verantwortungsbewusste, sich selbst regulierende Fankultur. Dafür ist eine klare Distanzierung von Gewalt, gefahren­trächtigem Verhalten und Straftätern erforderlich. Unterstützung leisten die Fanprojekte, die als unabhängige Einrichtungen der Jugendhilfe mit kommunalen Jugendhilfestrukturen vernetzt sind. Diese nutzen effektiv das Thema Fußball für ihre Jugendarbeit.

Fanreiseverkehr

Immer mehr Fans reisen zu den Spielen. Deshalb ist die Organisation der Fanreisen besonders wichtig. Dazu gehören ausreichende Trans­portkapazitäten und attraktiver Reisemöglichkeiten für Fans auf Seiten der Verkehrsunternehmen, die Fanbegleitung bei Auswärtsspielen und das konsequentes Vorgehen gegen Sicherheitsstörungen auf Seiten der Vereine.

Weitere Inhalte des Konzeptes sind die Medien- und Öffentlichkeits­arbeit, Forschung und Prävention und die stetige Weiterentwicklung der Zusammenarbeit und Sicherheitsmaßnahmen.

Weitere Informationen zum Nationalen Konzept für Sport und Sicherheit stellt das Ministerium für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen unter www.nkss.de zur Verfügung.

Rede von Minister Ralf Jäger

Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Inneres und Kommunales, Telefon 0211 871-2300.

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