Binnenschiff erfolgreich mit moderner Abgasreinigung nachgerüstet / Minister Remmel: Abgasreinigungssysteme müssen auch in der Binnenschiffahrt Standard werden

7. Dezember 2012
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Der Schadstoffausstoß eines neuen Motors in einem Binnenschiff liegt auch heute noch weit über dem eines neuen LKW-Motors, obwohl die Technik vergleichbar ist. Zudem sind in Binnenschiffen viele ältere Mo­toren im Einsatz, das Durchschnittsalter liegt bei rund 30 Jahren.

Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz
Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz teilt mit:

Der Schadstoffausstoß eines neuen Motors in einem Binnenschiff liegt auch heute noch weit über dem eines neuen LKW-Motors, obwohl die Technik vergleichbar ist. Zudem sind in Binnenschiffen viele ältere Mo­toren im Einsatz, das Durchschnittsalter liegt bei rund 30 Jahren. Die Binnenschifffahrt trägt daher deutlich zur Belastung mit Feinstaub und Stickoxiden bei. Eine Lösung des Problems könnte die Nachrüstung der Schiffsmotoren mit Abgasreinigungsanlagen sein. In einem Pilotprojekt mit dem Passagierschiff Jan von Werth der Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschifffahrt AG wurde eine solche Anlage entwickelt und getestet. Die Auswertungen haben ergeben, dass hierdurch Minderungen von Feinstaub um über 90 Prozent, der Rußkonzentration um 99 Prozent und der Stickstoffoxid-Emissionen um 70 Prozent erzielt wurden.

„Dieses Ergebnis zeigt: Moderne Abgasreinigungsanlagen funktionieren auch bei Binnenschiffen. Sie müssen Standard werden“, erklärte Um­weltminister Johannes Remmel bei einem Besuch der Jan von Werth an der Anlegestelle in Köln. „Permanente und hohe Belastungen mit Fein­staub und Stickoxiden haben deutliche gesundheitliche Folgen und las­sen das Sterblichkeitsrisiko ansteigen. Weil auch der Stickoxidausstoß gesenkt werden muss, reicht allerdings bei Binnenschiffen ein nachträg­licher Einbau alleine von Dieselpartikelfiltern nicht aus.“

Eine Modernisierung der Binnenschiffsflotte muss laut Remmel mög­lichst schnell angegangen werden, und zwar in ganz Europa: „Wegen des grenzüberschreitenden Verkehrs sind uns als Bundesland die Hände gebunden. Die EU muss mit ambitionierten Förderansätzen und fortschrittlichen Abgasstandards deutliche Anreize setzen, damit die Binnenschifffahrt ihrer Rolle als umweltverträgliche Alternative zum straßengebundenen Verkehr auch unter dem Aspekt des Klimaschutzes gerecht werden kann. Mein Appell geht aber auch an Bundesverkehrs­minister Ramsauer. Es gibt ja schon eine Förderung des Bundes zur Nachrüstung, diese ist allerdings bis zum 31.12.2012 befristet und muss dringend verlängert werden“, so der Minister.

Das Pilotvorhaben auf der Jan von Werth war der erste Praxistest mit einem kombinierten System zur Partikel- und Stickoxidminderung in der Binnenschifffahrt. In konstruktiver Zusammenarbeit mit der Wirtschaft wurde während des laufenden Schiffbetriebs eine Abgasreinigung für die Jan von Werth entwickelt, angepasst, eingebaut und in der Praxis getestet. Das Vorhaben wurde unter Federführung des NRW-Landes­amtes für Natur, Umwelt- und Verbraucherschutz gemeinsam mit den Filterherstellern TEHAG, Emitec und Interkat sowie dem TÜV Nord kon­zipiert, umgesetzt und wissenschaftlich begleitet. Die Wirksamkeit der Abgasreinigung konnte eindeutig nachgewiesen werden.

Weitere Informationen zum Thema Luftreinhaltung in NRW und zur Ge­sundheitsgefahr von Feinstaub und Stickoxiden sind zu finden unter www.umwelt.nrw.de.

Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz, Telefon 0211 4566-719 (Wilhelm Deitermann).

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