Bauzeit vor Ort wird um mehr als die Hälfte reduziert - An der A46 bei Hagen entsteht die erste „Lego“-Brücke in NRW

25. April 2017
Bild "Legobrücke“ Sweco GmbH

Heute wurde in Dorsten ein Bauverfahren vorgestellt, bei dem eine gesamte Brücke in Fertigteilbauweise errichtet wird. Das erfolgt in NRW erstmalig. Die „Lego“-Brücke ist als Sieger-Entwurf aus dem Ideenwettbewerb hervorgegangen, den das NRW-Verkehrsministerium und Straßen.NRW 2016 ausgelobt hatte.

Verkehr

Der Einsatz von Fertigteilen im Brückenbau trägt dazu bei, den Neubau einer Brücke schneller und mit geringerer Verkehrsbeeinträchtigung abzuwickeln. Heute wurde in Dorsten ein Bauverfahren vorgestellt, bei dem sogar die gesamte Brücke in Fertigteilbauweise errichtet wird. Dies erfolgt in NRW erstmalig. Die „Lego“-Brücke (Brücke in Voll-Fertigteilbauweise) ist als Sieger-Entwurf aus dem Ideenwettbewerb hervorgegangen, den das NRW-Verkehrsministerium und Straßen.NRW 2016 ausgelobt hatte. Am Beispiel der Brücke Hammacher Straße über die A46 bei Hagen wird gezeigt, dass die Sperrzeit von 220 auf 100 Tage reduziert werden kann.
 
Verkehrsminister Michael Groschek: „Gegen Stau hilft nur Bau – aber die Baustellen sollen den Verkehr so wenig wie möglich belasten. Diesem Ziel sind wir mit dem neuen Verfahren wieder einen Schritt näher gekommen.“
 
Brückenbaustellen werden die Nutzer von Autobahnen  und Straßen in den kommenden Jahren begleiten, darauf wies Elfriede Sauerwein-Braksiek, Straßen.NRW-Direktorin, hin. „Wir stecken mitten in einem bundesweiten Nachrechnungsprogramm. Danach überprüfen wir in NRW derzeit rund 1100 Bauwerke auf ihre Zukunftsfähigkeit. Dabei hat sich gezeigt, dass von knapp 500 bisher nachgerechneten Bücken 125 Bauwerke verstärkt und 284 Bauwerke mittel- bis langfristig ersetzt werden müssen.“
 
Die geringere Verkehrsbelastung ist bei der neuen Voll-Fertigteil-Brücke der entscheidende Vorteil: Die Produktion der Brückenteile findet im Werk und nicht auf oder an der Straße statt. Das Verfahren kommt ohne Gerüst und Vor-Ort-Betonierung aus. Diese Arbeitsschritte finden üblicherweise direkt an der Baustelle statt und behindern dementsprechend den Verkehr. Mit der Voll-Fertigteilbauweise werden diese Verkehrsbehinderungen um mehr als die Hälfte reduziert.
 
Allerdings kann das Verfahren nicht auf jeden Brückenneu- oder Ersatzneubau angewendet werden. Eine wichtige Vorbedingung ist: Am Ort des Brückenneu- oder Ersatzbaus muss genügend Platz sein, um die leistungsfähigen Kräne aufzustellen, mit deren Hilfe die teils tonnenschweren Fertigteile montiert werden. Groschek: „Es gibt eben nicht das eine, für alle Brücken passende Bauverfahren. Wir suchen darum innovative Lösungen, die sich auf Bauprojekte mit vergleichbaren Bedingungen übertragen lassen.“ Und er kündigte an, dass die Erprobung neuer Wege und Ideen weiter geht: „In Kürze wird ein weiterer Vorschlag des Ideenwettbewerbs umgesetzt - und zwar werden zwei Landesstraßenbrücken im Zuge der L518 bei Hamm-Bockum/Werne in einem anderen Verfahren aus Fertigteilen errichtet.“
 
An dem Wettstreit der Ideen hatten sich zwölf erfahrene Ingenieurbüros beteiligt. Der Sieger-Beitrag stammt von der Sweco GmbH. Groschek lobte die Innovationskraft und Kreativität des Ingenieurbüros. Der Vorschlag war mit 12.000 Euro prämiert worden.

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