Austausch über Niedrigwasser: Schifffahrtstraße Rhein zukunftssicher machen

Klimawandel bedroht Schiffstransport

10. Mai 2019
phb Schiff Rhein

Über die Folgen des Niedrigwassers für Industrie und Logistik sowie mögliche Gegenmaßnahmen sprachen die Staatssekretäre Dr. Hendrik Schulte (VM) und Christoph Dammermann (MWIDE) mit Vertretern von Firmen und Industrie- und Handelskammern im Verkehrsministerium.

Verkehr

Über die Folgen des Niedrigwassers für Industrie und Logistik sowie mögliche Gegenmaßnahmen sprachen die Staatssekretäre Dr. Hendrik Schulte (VM) und Christoph Dammermann (MWIDE) mit Vertretern von Firmen und Industrie- und Handelskammern im Verkehrsministerium.
 
Das Niedrigwasser im vergangenen Jahr hatte massive Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen. Nicht nur die für alle Verbraucher spürbaren zeitweiligen Engpässe an Tankstellen, sondern auch Einschränkungen für Industriebetriebe waren die Folge der Dürre. Vor allem die Chemiestandorte zwischen Emmerich, Dormagen und Leverkusen waren in Nordrhein-Westfalen betroffen. Aber auch die Stahlproduktion in Duisburg oder die Unternehmensstandorte im westdeutschen Kanalnetz mussten Einschränkungen hinnehmen.
 
Staatssekretär Dr. Hendrik Schulte: „Der Rhein ist für die Mobilität der Güter in Nordrhein-Westfalen so wichtig wie unsere zentralen Autobahn- und Schienenachsen. Wir wollen vermeiden, dass durch Niedrigwasser noch mehr Güterverkehr auf die Straße kommt. Wirtschaft, Binnenschifffahrt und Verbraucher sind auf den Rhein als leistungsfähigen Transportweg angewiesen."
 
Staatssekretär Christoph Dammermann: „Der Verkehrsträger Wasserstraße ist für unsere Wirtschaft unverzichtbar. Für viele Güter ist das Schiff das umweltverträglichste Transportmittel. Die Abladeoptimierung ist für alle Wirtschaftsstandorte entlang des Rheinkorridors wichtig. Sie bringt Versorgungssicherheit, verringert Transportkosten und entlastet Straßen vom LKW-Verkehr.“
 
In der Gesprächsrunde wurden Ideen erörtert, mit welchen Maßnahmen der Schiffsverkehr gestärkt werden kann. Einig waren sich die Teilnehmer, dass die Umsetzung der im Bundesverkehrswegeplan vorgesehenen Sohlenstabilisierung und Abladeoptimierung an Nieder- und Mittelrhein wichtig ist.
 
Dr. Herbert Eichelkraut, Vizepräsident der IHK Niederrhein: „Das extreme Niedrigwasser im vergangenen Jahr hat deutlich gemacht, wie sehr die Rohstoff- und Güterversorgung der Industrie in Nordrhein-Westfalen auf die Wasserstraße angewiesen ist. Die auf dem Rhein und den Kanälen transportierten Mengen können weder von der Schiene noch von der Straße aufgenommen werden. Um für die Zukunft besser gewappnet zu sein, brauchen wir geeignete Maßnahmen, um die Transportsicherheit auch bei extremen Niedrigwasserphasen zu gewährleisten. Das geht von verlässlicheren Prognosemodellen bis hin zu flussbaulichen Maßnahmen. Die Unterstützung der Landesregierung zu dem begonnenen Dialog mit dem Bund über solche Maßnahmen begrüßen wir sehr.“
 
Die Schaffung von Anreizen für die Entwicklung neuer flachgängiger Schiffstypen, die bei weniger Wassertiefe noch fahren können, könnte ein Teil der Lösung sein. Für hilfreich befunden wurde auch eine Kampagne zur Imageverbesserung der Binnenschifffahrt: Wie in der gesamten Transportbranche fehlen auch hier Fachkräfte.
 
Insbesondere zwischen Oktober und Dezember 2018 waren die Folgen des Niedrigwassers spürbar. Auf dem Mittel- und Oberrhein wurde der Verkehr zeitweise eingestellt. Auf dem Niederrhein konnten die Schiffe nur ein Viertel bis ein Drittel der üblichen Tonnage laden. Die Folge waren enorme Kostensteigerungen für den Transport sowie die Verkehrsverlagerung auf andere Verkehrsträger – vor allem auf die Straße.
 

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