Ausbau der S13 von Troisdorf bis Bonn-Oberkassel beginnt 2017

12. Dezember 2014
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Das Land NRW, die Deutsche Bahn und der Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) haben drei Realisierungs- und Finanzierungsverträge für den Ausbau der S-Bahn-Linie 13 zwischen Troisdorf und Bonn-Oberkassel, für den Ausbau der Infrastruktur auf der Strecke der S12 zwischen Köln Hauptbahnhof und Blankenberg/Sieg sowie für den Bau einer Abstellanlage in Köln-Nippes geschlossen.

Verkehr

Das Land NRW, die Deutsche Bahn und der Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) haben drei Realisierungs- und Finanzierungsverträge für den Ausbau der S-Bahn-Linie 13 zwischen Troisdorf und Bonn-Oberkassel, für den Ausbau der Infrastruktur auf der Strecke der S12 zwischen Köln Hauptbahnhof und Blankenberg/Sieg sowie für den Bau einer Abstellanlage in Köln-Nippes geschlossen.

Für das Land Nordrhein-Westfalen unterzeichneten Verkehrsminister Michael Groschek, für die Deutsche Bahn Frank Sennhenn, Vorstandsvorsitzender DB Netz AG, und Prof. Dr. Dirk Rompf, Vorstand Netzplanung und Großprojekte DB Netz AG, für den Zweckverband Nahverkehr Rheinland Verbandsvorsteher Hermann-Josef Tebroke und Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober.
 
„Der Ausbau der S13 bindet die Bundesstadt Bonn endlich besser an den Flughafen Köln/Bonn an. Die Züge fahren in Zukunft häufiger, pünktlicher und sind schneller am Ziel. Das ist nicht nur für den UN-Standort unverzichtbar, vom Ausbau der Schieneninfrastruktur profitiert die ganze Region. Für die Anlieger wird der Lärmschutz wesentlich verbessert,“ sagte NRW-Verkehrsminister Michael Groschek nach der Unterzeichnung.

Der Vorstandsvorsitzender der DB Netz AG, Frank Sesterhenn, betonte: „Die Stärkung der Infrastruktur, gerade auch für den Nahverkehr in der Region Köln-Bonn, ist uns ein wichtiges Anliegen. Deshalb ist es ein sehr gutes Zeichen, dass wir heute den Ausbau der S13 auf den Weg bringen können. Davon werden die Fahrgäste ebenso profitieren wie die Anwohner, die modernen Lärmschutz an der Strecke erhalten."
 
Auch Hermann-Josef Tebroke, Verbandsvorsteher Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) begrüßte den Ausbau der S13: „Die neue rund 13 Kilometer lange Strecke trägt zu einer wesentlichen Verbesserung des Nahverkehrs auf der Schiene und der Verbindung zwischen den Regionen Bonn, Köln und Rhein-Sieg-Kreis bei. Damit gewinnt unser hochfrequentiertes Nahverkehrssystem weiter an Attraktivität.“
 
Mit der Verlängerung der S13 um rund 13 Kilometer bekommt Bonn eine deutlich schnellere und häufigere Verbindung zum Flughafen Köln/Bonn. Durch den Ausbau zwischen Troisdorf und Bonn auf drei bzw. vier Gleise können Schienenpersonennahverkehr (SPNV) und Güterverkehr im rechtsrheinischen Bahnnetz bei Köln, das Teil des europäischen Güterverkehrskorridors Rotterdam - Genua ist, weitgehend voneinander getrennt werden. Das ist notwendig, um den heute bestehenden Kapazitätsengpass aufzulösen und den rechtsrheinischen Regionalexpressverkehr zu beschleunigen. Mit dem Bau des Halts in Bonn-Vilich wird die Umsteigebeziehung für Reisende vom Flughafen zum Bonner Hauptbahnhof gegenüber dem heutigem Umstieg am Bahnhof Bonn-Beuel erheblich verbessert. Der volkswirtschaftliche Nutzen des Vorhabens wurde im Rahmen einer gesamtwirtschaftlichen Bewertung auf aktueller Kostenbasis mit einem Nutzen-Kostenfaktor von 2,08 bestätigt.
 
Der Ausbau wird von Lärmschutzmaßnahmen über den gesamten Streckenverlauf flankiert. Die Anlieger der stark frequentierten rechtsrheinischen Bahnstrecke erhalten damit einen modernen Lärmschutz nach Lärmvorsorgekriterien. Insgesamt werden 15,5 km Lärmschutzwände gebaut. Auch die Brücke, auf der die Bahn die Sieg überquert, wird lärmschutztechnisch saniert. Die Haltepunkte werden barrierefrei ausgebaut und die Bahnsteighöhen angeglichen. Im Bereich des Haltepunktes Bonn-Vilich wird die S-Bahn-Strecke für die Umsteigemöglichkeit zur Stadtbahnlinie 66 auf einer Länge von rund 1.000 Metern um bis zu eineinhalb Meter abgesenkt.

Baubeginn wird nach den Plänen der Bahn voraussichtlich Anfang des Jahres 2017 sein. Nach einem über zehn Jahre dauernden Planfeststellungsverfahren liegt für den Ausbau der S13 seit Oktober 2013 uneingeschränktes Baurecht vor. Es ist mit einer Bauzeit von zwölf Jahren zu rechnen. Die Zwischeninbetriebnahme bis Bonn-Beuel kann nach zehn Jahren erfolgen. Die lange Bauzeit liegt unter anderem darin begründet, dass „unter dem rollenden Rad“ gebaut wird; das macht viele unterschiedliche Baustelleneinrichtungen und Bauphasen erforderlich.
 
Die Finanzierung eines Großteils der Maßnahme erfolgt aus dem Nahverkehrsanteil der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung zwischen Bund und DB (LuFV, Anlage 8.7). Von den vertragsmäßigen Gesamtkosten in Höhe von rund 502 Millionen Euro entfallen rund 461,7 Millionen Euro auf die DB Netz AG, rund 40,2 Millionen Euro auf die DB Station & Service AG und 261.000 Euro auf die DB Energie GmbH. Das Land NRW beteiligt sich an diesen Kosten und zahlt 47,5 Millionen Euro.
 
Neben dem Vertrag zum Ausbau der Strecke Troisdorf bis Bonn-Oberkassel vereinbarten die Beteiligten den Bau einer Abstellanlage für den Schienenpersonennahverkehr in Köln-Nippes. Sie wird 15 Gleise umfassen und soll den Betriebsknoten Köln nachhaltig entlasten und damit die Betriebsqualität erhöhen. Der dritte Vertrag regelt die Restabwicklung weitgehend abgeschlossener Maßnahmen entlang der S12 zwischen Köln und Au (Sieg).
 
Bereits Ende des Jahres 2000 hatten die DB Netz AG, die DB Station & Service AG, der Zweckverband Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) und das Land Nordrhein-Westfalen den Bau und die Finanzierung der Projekte S12, S13 und SPNV-Abstellanlage Köln-Nippes vereinbart. Wegen unterschiedlicher Projektstände und einer geänderten Finanzierung der Maßnahmen durch Baukostenzuschüsse statt zinsloser Darlehen mussten die drei Neuverträge abgestimmt und geschlossen werden.
 
Die Unterzeichnung der Verträge erfolgte im Beisein von Sebastian Schuster, Landrat des Rhein-Sieg-Kreises, und des Bonner Stadtbaurats Werner Wingenfeld.
 
Landrat Schuster sagte: „Ein wichtiger Tag für die Mobilität im Rhein-Sieg-Kreis! Wir verbessern die Verbindung mit Köln und Bonn und über den Flughafen auch interkontinental. Der Ausbau der S-Bahn Linie 13 macht die Schiene für Kreis und Region noch attraktiver und verbessert den Lärmschutz.“
 
Stadtbaurat Wingenfeld betonte, dass die S13 mit ihren zusätzlichen Haltepunkten zum einen der Erschließung der Wohnbereiche in Beuel diene, da dort allein in der Tallage immerhin ca. 54.000 Einwohner wohnten. „Zum anderen werden auch die Arbeitsplatzschwerpunkte mit derzeit rund  26.000 Arbeitsplätzen in der Tallage Beuel durch die S13 gut erschlossen“, sagte Wingenfeld.
 
 

Ein Foto von der Vertragsunterzeichnung stellen wir Ihnen auf Anfrage heute um ca. 18.00 Uhr per Mail gern zur Verfügung.
 

Broschüre der Deutschen Bahn zum Ausbau der S13

Animation des Verknüpfungshaltepunkts von S13 und Stadtbahnlinie 66 in Bonn-Vilich.


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