54. Essener Tagung: Wasser in einer veränderten Welt

Mehr als 600 Fachleute diskutieren zur Zukunft der Wasserwirtschaft / Ministerin Heinen-Esser: Die Branche stellt sich den Herausforderungen des Klimawandels

9. Juni 2021
phb Wasserwirtschaft, Kanister (2021)

Das Wasserdefizit hat sich in den oberen und mittleren Bodenschichten in allen Landesteilen verringert. Doch trotz der feuchten Witterung der vergangenen Wochen sind die tieferen Bodenschichten in einigen Regionen weiterhin zu trocken. Die Grundwasserstände konnten sich aufgrund der Niederschläge zwar erholen, jedoch sind auch hier nach wie vor rund 40 Prozent der Grundwasserstände zu niedrig.

Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz

Das Wasserdefizit hat sich in den oberen und mittleren Bodenschichten in allen Landesteilen verringert. Doch trotz der feuchten Witterung der vergangenen Wochen sind die tieferen Bodenschichten in einigen Regionen weiterhin zu trocken. Die Grundwasserstände konnten sich aufgrund der Niederschläge zwar erholen, jedoch sind auch hier nach wie vor rund 40 Prozent der Grundwasserstände zu niedrig.
 
Diese Daten zeigen: Der Klimawandel ist in Nordrhein-Westfalen längst angekommen und bringt spürbare und sichtbare Veränderungen mit sich. Wetterextreme nehmen zu, es fällt über längere Perioden zu wenig Niederschlag, dann in Form von Starkregenfällen wie in den vergangenen Tagen zu viel. Vor diesem Hintergrund treffen sich heute und morgen unter dem Titel „Wasser in einer veränderten Welt“ mehr als 600 Fachleute aus allen Bereichen der Wasserwirtschaft zur 54. Essener Tagung.
 
„Nachdem die Tagung im vergangenen Jahr Corona-bedingt ausfallen musste, freue ich mich sehr, dass wir in diesem Jahr zumindest virtuell zusammenkommen können“, sagte Umweltministerin Ursula Heinen-Esser, deren Haus zu den Mitveranstaltern der zweitägigen Tagung gehört. Sie betonte in ihrem Grußwort die Herausforderungen, vor denen die Wasserwirtschaft in den kommenden Jahren stehen wird: „Die trockenen Sommer der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Verfügbarkeit von Wasser, insbesondere sauberem Trinkwasser, keine Selbstverständlichkeit ist. Wir müssen daher potenzielle Nutzungskonflikte vorausschauend vermeiden und haben daher den Vorrang der öffentlichen Trinkwasserversorgung im Landeswassergesetz fest verankert.“
 
Zudem erarbeitet das Umweltministerium in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) eine Konzeption für langanhaltende Trockenphasen. Darin sollen konkrete Maßnahmen und Lösungsansätze beschrieben werden, zum Beispiel die Schaffung von Versickerungsflächen, die Entsiegelung von Flächen oder die Entwicklung und Einsatz effizienter Techniken bei der Bewässerung.
 
Ein weiteres Thema der Konferenz ist die Umsetzung der europäischen Ziele der Wasserrahmenrichtlinie. Damit verbunden ist das ehrgeizige Ziel, dass sich bis 2027 alle Wasserkörper in einem „guten Zustand“ befinden. Mehr als 10.000 Maßnahmen sind in den kommenden Jahren geplant, um die Qualität der Gewässer in Nordrhein-Westfalen weiter zu verbessern und die Belastungen so weit wie möglich zu reduzieren.
 
Gegenwart und Zukunft der Wasserwirtschaft stehen im Zeichen der Digitalisierung. Im August 2020 haben das Land und die Wasserwirtschaft daher ein neues Kompetenzzentrum Digitale Wasserwirtschaft gestartet. Das Zentrum ist ein Baustein, um unsere Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung auch in Zeiten des Klimawandels zukunftssicher zu machen. Technische Wasserkreisläufe, Reinigungsprozesse, Speicherprozesse, Wartungsprozesse, Planung und Bau von Infrastrukturen sind hochkomplex. So kommen auch die Potenziale der Digitalisierung in der Wasserwirtschaft im Rahmen der Konferenz zur Sprache.
 
Darüber hinaus begrüßte Ministerin Heinen-Esser den am Dienstag (8. Juni) von der Bundesregierung vorgelegten Entwurf für eine Nationale Wasserstrategie, mit der das Wassermanagement bundesweit bis 2030 deutlich verbessert werden soll. „Wir brauchen als Vorsorge für den Klimawandel eine solche Wasserstrategie“, sagte Heinen-Esser. „Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass der Plan noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet wird. Ich hoffe daher sehr, dass auch die neue Bundesregierung den Themen Wasser und Wasserversorgung eine hohe Priorität einräumt und den Plan zügig umsetzt.“
 
Informationen zur Essener Tagung:  https://www.essenertagung.de/
 
 
 

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