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NRW 4.0: Lernen im digitalen Wandel

Ziele
Die Landesregierung will Bildung in der digitalen Welt neu denken, vom Schulbuch bis zum Programmheft, vom Lehrplan bis zum Kursangebot, vom Vormittag bis zum Ganztag, von der Vorschule bis zur Hochschule – letztlich das ganze Leben begleitend. Dabei verfolgt Nordrhein-Westfalen die folgenden Ziele:
- Mehr Teilhabe und Selbstbestimmung: Von den Chancen des digitalen Wandels sollen alle profitieren. Von den Kindern bis zu Seniorinnen und Senioren. Für Erwachsene in den unterschiedlichsten Rollen als Eltern, Bürgerinnen und Bürger, Verbraucherinnen und Verbraucher, im Beruf wie in der Freizeit.
- Mehr Bildungsgerechtigkeit: Allen Schülerinnen und Schülern muss der Erwerb von Medienkompetenz möglich sein. Lehren und Lernen sollen mit dem Ziel der individuellen Förderung weiterentwickelt werden.
- Anpassung an zunehmende Heterogenität der Studierendenschaft: Die digitale Durchdringung der Lehre kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, flexibel mit den Anforderungen einer immer heterogeneren Studierendenschaft umzugehen, die mit so unterschiedlichen Vorkenntnissen und Erwartungshaltungen an die Hochschulen kommt und die sich in so unterschiedlichen persönlichen Lebenssituationen befindet, wie nie zuvor.
- Bessere Studierbarkeit und mehr Studienerfolg: Der digitale Wandel der Lehre muss Anreize zur Steigerung der Selbstlernkompetenz der Studierenden geben und veränderte Rollen und Anforderungsprofile berücksichtigen. Neuen Lernszenarien, die besonders auf Kompetenzerwerb und problemorientiertes Lernen gerichtet sind, kommt dabei eine besondere Rolle zu.
- Mehr Fachkräfte für den digitalen Wandel: Sowohl der Erwerb von Schlüsselqualifikationen für den digitalen Wandel bei allen schulischen Absolventen/innen als auch der Erwerb spezifischer MINT-Qualifikationen werden konsequent weiter ausgebaut. Gelingt mit der Digitalisierung in der Lehre die Verbesserung von Qualität sowie die Steigerung von Teilhabe, so liegt darin auch ein wesentlicher Beitrag zur weiteren Bekämpfung des Fachkräftemangels. Dies gilt gerade für den MINT-Bereich mit seinen, im Vergleich zu anderen Studienfächern, immer noch hohen Abbruchquoten. Die Spitzenstellung NRWs im Bereich MINT könnte damit weiter ausgebaut werden.
Strategisches Vorgehen
Die Landesregierung verfolgt ihre Ziele im Bildungsbereich strategisch auf sechs abgestimmten Handlungsfeldern für das Lernen im digitalen Wandel.
- Wir fördern den Breitbandzugang der Schulen und erproben die 1:1 Ausstattung der Schülerinnen und Schüler mit digitalen Endgeräten. Wir schaffen Vertrauensräume für das Lernen im Internet.
- Wir bieten Zugriff auf freie Lernmittel und erproben innovative digitale Schulbücher.
- Wir vermitteln allen Kindern und Jugendlichen Medienkompetenz und bereiten die schulischen Lehrkräfte mit einer modernen Ausbildung und Fortbildung auf den digitalen Wandel vor.
- Wir werden die Entwicklung neuer Angebote in der Weiterbildung befördern und eine entsprechende Professionalisierung der Lehrkräfte in der Weiterbildung unterstützen.
- In den Inhalt der Lehre kann und darf sich niemand unmittelbar einmischen – auch nicht die Landesregierung. Die Hochschullehre ist und bleibt auch in Zeiten der Digitalisierung Sache jedes und jeder einzelnen Lehrenden.
Wir setzen uns im Dialog mit den Hochschulen für die Digitalisierung in der Lehre ein. Wir möchten die vorhandenen Kooperationsstrukturen nutzen, um best practice-Beispiele zu identifizieren, sichtbar zu machen und Anreize für deren Verbreitung zu geben. - Gemeinsam mit unseren Partnern geben wir frühzeitig Orientierung über Berufsfelder und fördern den Zugang zu MINT-Berufen. Wir fördern in der beruflichen Ausbildung die Vermittlung von Kompetenzen in den Bereichen der Informations- und Kommunikationstechnologien.