Statement von Ministerpräsident Armin Laschet zu den aktuellen Ereignissen in Spanien

Ministerpräsident Armin Laschet hat sich am 18. August 2017 zu den aktuellen Ereignissen in Barcelona geäußert.

Transkription

"Ich bin, wie viele Menschen in Nordrhein-Westfalen, tief betroffen über die Anschläge in Spanien. Barcelona ist ein Ort, an dem viele Menschen unbeschwert unterwegs sind, das Leben genießen wollen. Viele Menschen aus Nordrhein-Westfalen, viele junge Leute sind oft für ein Wochenende gerade in Barcelona. Und insofern ist Barcelona ein Ort, mit dem viele viele Erinnerungen verbinden, Männer und Frauen, Kinder und Jugendliche und genau die sind jetzt Opfer dieses Anschlags geworden.

Die perfiden Anschläge in Spanien führen uns vor Augen, wie verletztlich eine freiheitliche Gesellschaft ist. Sie sind ein Akt der Feigheit, weil man exakt auch noch den Ort in Barcelona ausgesucht hat, in dem dieses Leben am meisten pulsiert. Las Ramblas, das ist der Platz, wo Lebensfreude, wo Vielfalt, wo buntes Leben zelebriert und gelebt wird und genau da ist der Anschlag erfolgt.

Die Landesregierung ist in den Gedanken bei den Opfern und deren Angehörigen. Und die Solidarität Nordrhein-Westfalens gilt auch dem ganzen spanischen Volk. Ich bin heute Morgen spontan zu einer kleinen Gedenkveranstaltung in das spanische Generalkonsulat hier in Düsseldorf gefahren. Die Generalkonsulin des Königreichs Spanien in Düsseldorf, Frau María Mercedes Alonso, hatte zu einer Schweigeminute vor dem Generalkonsulat eingeladen und ich habe ihr unser tiefes Mitgefühl ausgedrückt.

Das Auswärtige Amt hat inzwischen mehrere deutsche Opfer bestätigt, auch deutsche Todesopfer können dabei nicht ausgeschlossen werden.
Interne Ermittlungen in Nordrhein-Westfalen ergeben, dass nach derzeitigem Ermittlungsstand mindestens drei Jugendliche einer nordrhein-westfälischen Reisegruppe schwer verletzt wurden und in örtlichen Krankenhäusern behandelt werden.
Die Eltern der betroffenen Jugendlichen wurden durch andere Reiseteilnehmer informiert. Unsere nordrhein-westfälischen Behörden stehen im Austausch mit den zuständigen Stellen.

Ich bitte, angesichts der Situation und aus Respekt vor den Angehörigen, die Parteien, die in Nordrhein-Westfalen jetzt im Wahlkampf sind, über das Wochenende und am heutigen Tag den Wahlkampf zu reduzieren. Wir haben die Anregung gegeben, dass man auf Musikeinspielungen und vieles andere verzichtet. Wahlkampf selbst ist ein Fest der Demokratie, das lassen wir uns nicht durch Terroristen verbieten. Aber die Form, in der man Wahlkampfveranstaltungen macht, rege ich an, sollten wir in Nordrhein-Westfalen auch parteiübergreifend in anderer Form machen, als es in den letzten Tagen der Fall war.

Das Landeskriminalamt steht über das Bundeskriminalamt im engen Kontakt zu den spanischen Behörden. Unsere Sicherheitsbehörden werden in den nächsten Tagen besonders aufmerksam sein. Ich denke an diesem Wochenenende unter anderem an das Duisburger Hafenfest und in der kommenden Woche an das Neusser Bürgerschützenfest, wo eine Million Besucher erwartet werden. Alle Sicherheitsmaßnahmen werden jetzt nochmals aktuell überprüft."

Mediendetails

Datum 18.08.2017

Dateityp Video

Dauer 3:45