
Jubiläumsfestakt zum 70jährigen Bestehen des Zentralrats der Juden in Deutschland
„Als Mahner, Unterstützer und Kämpfer hat der Zentralrat der Juden in Deutschland einen wichtigen Anteil für ein friedliches Zusammenleben in unserer Gesellschaft geleistet. Ein Verdienst des Zentralrates ist es, das jüdisches Leben wieder ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft ist. Dass sich Jüdinnen und Juden in Deutschland sicher fühlen ist dabei leider keine Selbstverständlichkeit. Gerade im Zuge der Corona-Pandemie und damit verbundener Demonstrationen erleben wir eine Renaissance von antisemitischen Verschwörungstheorien in neuem Gewand.“
Die erst kürzlich vorgestellte Studie „Antisemitismus in Nordrhein-Westfalen. Wahrnehmungen und Erfahrungen jüdischer Menschen“ habe gezeigt, so Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, dass das Dunkelfeld an antisemitischen Vorfällen und Straftaten größer ist, als es aktuelle Statistiken auch für Nordrhein-Westfalen ausweisen. „Täglich sind jüdische Menschen mit Schmähungen, Übergriffen und verschwörungstheoretischer Hetze konfrontiert. Unser aller Aufgabe ist es, mit Prävention, Zivilcourage und Engagement diesem allgegenwärtigen Alltagsantisemitismus entgegenzuwirken.“
Hintergrund:
Am 19. Juli 1950 wurde der Zentralrat der Juden in Deutschland in Frankfurt am Main gegründet. Das Jubiläum wird am 15. September 2020 mit einem Festakt im Innenhof der Neuen Synagoge Berlin mit einem Festvortrag von Bundeskanzlerin Angela Merkel gewürdigt und als Livestream im Internet übertragen.