
Eifel und Aachen
Es waren wohl die nahen Waldgebiete und die Aachener Thermalquellen, weswegen der Ort zur Lieblingsresidenz Karls des Großen avancierte. Heute liegen seine Reliquien im Karlsschrein im Aachener Dom, der übrigens als erstes deutsches Denkmal 1978 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wurde. Hier ist auch der Thron zu sehen, auf dem er während der Gottesdienste saß und auf dem nach seinem Tod bis ins 16. Jahrhundert insgesamt 30 römisch-deutsche Könige gekrönt wurden. Einen Eindruck davon vermittelt unser virtueller 360-Grad-Rundgang im Aachener Dom
Heute ist Aachen einer der herausragenden deutschen Forschungsstandorte. Dessen Herz ist die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, die auch weltweit einen exzellenten Ruf genießt. Auch auf dem Campus geht es sehr international zu. Von den über 40.000 Studierenden kommen fast 16 Prozent aus mehr als 120 Ländern.
Diese treffen in Oche, wie die Einheimischen im Öcher Platt sagen, auf einen Menschenschlag mit Dreiländerecksmentalität: Entsprechend heißt es hier im Karneval mit Hingabe „Alaaf!“, die Grenze zu den Nachbarländern wird eher als Formsache betrachtet und es gibt entsprechend überdurchschnittlich viele Schulklassen und Studierende, die Niederländisch lernen.
Es gibt noch einen weiteren Grund, warum Aachen Freunde in der ganzen Welt hat. Genauer gesagt: Pferdefreunde. Mit dem CHIO findet bereits seit 1924 jedes Jahr ein internationales Pferdesport-Turnier im Reitstadion im Sportpark Soers statt, das regelmäßig von mehreren hunderttausend Pferdesportbegeisterten besucht wird.
Aachen hat im Osten die Millionenstadt Köln und mit den Niederlanden und Belgien im Westen gleich zwei Länder, mit denen NRW vielfältigste Beziehungen pflegt. Über uninteressante Nachbarn beschwert sich hier niemand. Südlich fängt die wunderschöne Eifel an – mit einem gut ausgebauten Netz von Wander- und Radwegen, Kletterfelsen und einem kleinen Skigebiet zu jeder Jahreszeit ein Freizeitparadies. Die Eifel ist seit Generationen auch ein beliebtes Ziel für Klassenfahrten von Schulen aus der Umgebung – mit dem einzigen Nationalpark in NRW. Nicht nur bei Technikfreaks beliebt ist ein Besuch des Radioteleskops Effelsberg, eins der größten beweglichen Radioteleskope der Erde. Und Kultstatus haben mittlerweile die Eifel-Krimis erlangt – so sehr, dass sie inzwischen ihren eigenen Wanderweg haben.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Aachen ist toll. Sagen nicht nur wir, sondern der gesamte Physik-Leistungskurs von User Max8989*, der geschlossen zum Studium nach Aachen gegangen ist. Wer will da widersprechen?