Internationale Fotoausstellung „Gegen das Vergessen“ eröffnet im Dortmunder Westfalenpark

Der für den deutschen Menschenrechts-Filmpreis 2020 nominierte Künstler Luigi Toscano zeigt Porträts Überlebender der NS-Verfolgung in einer Open-Air-Ausstellung

23. Oktober 2020
Kultur Ausstellung

Erinnerungsorte, die die Verbrechen des Nationalsozialismus abbilden, an sie erinnern und individuell und persönlich die eigene Verantwortung immer wieder vor Augen führen, sind wichtiger Bestandteil historisch-moralischer und politischer Bildung. Auf Initiative des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft wird die Fotoausstellung des deutsch-italienischen Fotografen und Filmemachers Luigi Toscano, der Überlebende der NS-Verfolgung porträtiert, nun im Dortmunder Westfalenpark gezeigt.

Kultur und Wissenschaft

Erinnerungsorte, die die Verbrechen des Nationalsozialismus abbilden, an sie erinnern und individuell und persönlich die eigene Verantwortung immer wieder vor Augen führen, sind wichtiger Bestandteil historisch-moralischer und politischer Bildung. Auf Initiative des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft wird die Fotoausstellung des deutsch-italienischen Fotografen und Filmemachers Luigi Toscano, der Überlebende der NS-Verfolgung porträtiert, nun im Dortmunder Westfalenpark gezeigt. Das multimediale Erinnerungsprojekt mit dem Titel „Gegen das Vergessen“ präsentiert lebensgroße Porträts von Menschen aus der ganzen Welt, die die Verbrechen des Nationalsozialismus überlebt haben. Damit eröffnet der Künstler nicht nur einen biografischen Blickwinkel, sondern setzt auch ein deutliches Zeichen gegen jede Form von Ausgrenzung und für Offenheit, Toleranz und Demokratie.
 
Klaus Kaiser, Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft, betont den besonderen Wert der Ausstellung für die politische Bildungsarbeit: „Die Menschen, denen wir in der Ausstellung begegnen, erzählen uns von Leid und Hunger, Angst, Verrat und Tod. Jede Geschichte ist wie jedes porträtierte Gesicht für sich einzigartig. Die Ausstellung zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, rechtsextremen Parolen und Gedankengut keinen Platz in unserer Gesellschaft zu geben und unser demokratisches Gemeinwesen weiter zu stärken.“
 
Der Künstler Luigi Toscano weist auf die Relevanz der Ausstellung in der aktuellen Zeit hin: „In Gesprächen mit den Überlebenden wurde immer wieder deutlich: Es begann nicht plötzlich mit Vertreibung und Ermordung, sondern schleichend mit rassistischen und antisemitischen Feindbildern und Mythen, die nach und nach immer offener verbreitet wurden. Dass so etwas auch heute wieder passiert, ist nicht nur unerträglich, es ist hochgefährlich.“
 
Die vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft geförderte Ausstellung ist vom 24. Oktober bis 9. November im Westfalenpark Dortmund zu sehen und zeigt 70 Werke, die den Weg vom Eingang Ruhrallee bis zum Florianturm säumen. Hinter jedem Porträt steht eine ganz persönliche Geschichte – von Kindern, deren Familien verschleppt und ermordet wurden, von Jugendlichen, die gedemütigt und misshandelt wurden. Die Geschichten erinnern an die Schicksale der Einzelnen, sie erzählen von Leid, Hunger und Kälte; von Angst, Verrat und Tod. Manchmal erzählen die Geschichten aber auch von Hoffnung, Freundschaft und Menschlichkeit.
 
Mehr als eine Million Besucherinnen und Besucher weltweit haben die Fotoinstallation bereits besucht, unter anderem in Kiew, Berlin, Wien, New York City, Washington, Boston und San Francisco.
 
Über den Künstler
Luigi Toscano lebt und arbeitet in Mannheim. Auf der ganzen Welt führt er Interviews mit Überlebenden des NS-Regimes und fertigt dann Porträtaufnahmen von ihnen an. In seinen Ausstellungen, Bildbänden und dem Dokumentarfilm verknüpft er die Porträtfotos mit den Biografien dieser Menschen, damit ihre Schicksale nicht vergessen werden. Seine überlebensgroßen Porträts präsentiert Luigi Toscano an zentralen Orten, die für alle zugänglich sind – Parks, Plätze oder Häuserfassaden. Auf diese Weise finden sie einen direkten Zugang in den Alltag und das Bewusstsein der Menschen – unabhängig von Herkunft, Alter oder Bildung.
 
Fotos der Ausstellung können auf Anfrage per Mail an katrin.pinetzki@stadtdo.de zur Verfügung gestellt werden.
 

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